Wien - Zu den Geschäften von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, die derzeit von Justiz und Finanz durchleuchtet werden, bringt das Nachrichtenmagazin "News" neue Details. Demnach scheine beim profitablen Genussschein-Investment in die Kärntner Hypo Alpe Adria neben Grassers Schwiegermutter eine 88-Jährige Verwandte eines Grasser-Freundes als Berechtigte des Kontos auf. Grasser hat mehrmals entschieden dementiert, dass er das Investment getätigt habe.

Das Investment in einen Genussschein der Kärntner Hypo, das noch zu Grassers Amtszeit als Finanzminister getätigt worden war, lief laut "News" über ein Konto der schweizerischen Ferint AG bei der Meinl Bank, für das Grassers Schwiegermutter Marina Giori Lhota und die 88-jährige Mutter eines mit Grasser befreundeten Managers, Irma T. (Name im Magazin ausgeschrieben, Anm.), als wirtschaftlich Berechtigte aufscheinen.

Sehr profitabel

Das Genussschein-Investment von 500.000 Euro lief über ein Konto der schweizerischen Ferint AG bei der Meinl Bank. Am 7. August 2008 wurde laut "News" auf das Ferint-Konto 763.626,90 Euro zurückgeführt. Dieses Hypo-Investment war also sehr profitabel.

Für den zuständigen Buwog-Staatsanwalt Norbert Denk ergibt sich laut "News" der Verdacht, dass in Wahrheit Grasser selber die Transaktion zu Gute gekommen sei. "Es besteht der Verdacht, dass der Hypo-Genussschein über 500.000 Euro trotz des angeführten Treuhandverhältnisses zu Marina Giori Lhota und Irma T. tatsächlich für Mag. Grasser gezeichnet und auch der Gewinn von diesem lukriert wurde", zitiert das Magazin den Staatsanwalt.

Das umstrittene Genussschein-Investment hat laut "News" der Hypo-Investor Tilo Berlin in einem Mail an den Grasser-Vertrauten Walter Meischberger dem damaligen Finanzminister im Dezember 2006 angeboten. Berlin sammelte damals Investoren für einen Einstieg in die Hypo Alpe Adria. Grasser war zum damaligen Zeitpunkt noch Finanzminister. Im Jänner 2007 schied er aus dem Amt.

Die Bank ging 2007 mehrheitlich an die BayernLB. Im Dezember 2006 war die Gruppe um Berlin eingestiegen, bis zum Frühjahr 2007 erreichte die Investorengruppe nach weiteren Zukäufen die Sperrminorität in der Bank. Beim Weiterverkauf an die Bayern wurden laut Medienberichten brutto rund 150 bis 300 Mio. Euro verdient, die Investoren haben in kurzer Zeit also viel Geld verdient. (APA)