Die am Dienstag bekannt gewordenen Forderungen nach einer neuen Verschrottungsprämie im Autohandel sorgen beim Verkehrsclub Österreich (VCÖ) nur für Kopfschütteln: "Dabei kann es sich nur um einen schlechten Witz handeln", sagt VCÖ-Experte Martin Blum. Er weist darauf hin, dass Autos schon bei ihrer Produktion erhebliche Mengen an CO2 verursachen. Überdies sei eine öffentliche Stützung des Autoverkehrs schlicht kontraproduktiv: "Wenn's weniger kostet, wird mehr gefahren."

Wie der VCÖ am Mittwoch in einer Aussendung mitteilte, war der Verkehr 2009 der einzige Sektor, der seine Klimazielwerte deutlich verfehlte - und zwar trotz weniger gefahrener (Lkw-)Kilometer infolge der Wirtschaftskrise. Der Verkehrssektor legte riss die Kyoto-Hürde (18,9 Mio. Tonnen) mit einem Wert von 21,7 Mio. Tonnen deutlich - "und das, obwohl der Verkehr einen relevanten Teil seiner Emissionen auf andere Sektoren auslagert", stellt Blum fest.

Insgesamt reduzierten sich die Treibhausgas-Emissionen in der Alpenrepublik 2009 um 6,9 Tonnen auf 80,1 Mio. Tonnen. Den Kyoto-Zielwert von 78,5 Mio. Tonnen habe Österreich damit knapp verfehlt. Weil 2010 wieder wesentlich mehr getankt wurde als 2009, werde die Klimabilanz des Verkehrs für das Jahr 2010 noch schlechter ausfallen, so Blum. (red)