Tucson - Der Anschlag in Tucson galt laut Polizei eindeutig der demokratischen Kongressabgeordneten Gabrielle Giffords. Im Elternhaus des Verdächtigen wurden Unterlagen sichergestellt, auf denen Jared Lee Loughner handschriftlich "Mein Attentat" und "Giffords" vermerkt hatte.

Montagabend musste Loughner das erste Mal vor den Richter treten. Derzeit umfasst die Anklageschrift fünf Punkte: Mord in zwei und versuchter Mord in drei weiteren Fällen. Dabei geht es um die Bundesbediensteten unter den Opfern. Weitere Anklagen gelten als sicher. Inzwischen wurde der zweite Verdächtige entlastet. Der Taxifahrer des mutmaßlichen Schützen hat sich bei der Polizei gemeldet. Die geht mittlerweile von der Tat eines Einzelnen aus.

Loughner selbst verweigerte weiterhin eine Zusammenarbeit mit den Behörden. Auf einer Internetseite veröffentlichte der Angeklagte vor dem Attentat die Botschaft: "Auf Wiedersehen, meine Freunde. Bitte seid mir nicht böse." Die Polizei stuft Loughner inzwischen als psychisch instabil, aber nicht als geisteskrank ein.

Giffords wurde weiterhin im künstlichen Koma gehalten. Wegen Hirnschwellungen wurde zudem die Hälfte ihrer Schädeldecke entfernt. Laut Ärzten reagierte sie auf Worte und Berührungen. Welche bleibenden Schäden sie haben könnte, sei aber erst in Wochen abzuschätzen. (APA, juh/DER STANDARD, Printausgabe, 11.1.2011)