Wien - Kurt Scholz ist neuer Vorsitzender des Zukunftsfonds der Republik Österreich. Der ehemalige Wiener Restitutionsbeauftragte und einstige Stadtschulratspräsident wurde am Montag vom Kuratorium zum Nachfolger von Waltraud Klasnic gewählt, die den Fonds fünf Jahre lang geleitet hat. Der Zukunftsfonds wurde 2006 geschaffen, er ist mit den verbleibenden Mitteln aus dem Versöhnungsfonds zur Zwangsarbeiter-Entschädigung dotiert.

Das Kuratorium hat auch eine Veränderung im Generalsekretariat beschlossen, hieß es in einer Aussendung. Mit 1. März 2011 wird Herwig Hösele die Nachfolge des langjährigen Generalsekretärs Richard Wotava antreten. Hösele, Klasnic und Scholz sind auch in der von Kardinal Christoph Schönborn eingesetzten Opferschutzkommission, die sich kirchlichen Missbrauchsfällen widmet, tätig.

Fonds für die nächsten acht Jahre gesichert

Unter dem Vorsitz der ehemaligen steirischen ÖVP-Landeshauptfrau Klasnic hat der Zukunftsfonds in den vergangenen fünf Jahren circa 500 zeitgeschichtliche Projekte mit knapp 10 Mio. Euro gefördert. Die Bandbreite der Forschungsvorhaben reichte von sozialwissenschaftlichen Untersuchungen, der Dokumentierung jüdischer Friedhöfe, Grundlagenforschungen zu Gedenkstätten wie Mauthausen und der Österreich-Ausstellung in Auschwitz bis zu einer Vielzahl individueller zeitgeschichtlicher Forschungsbeiträge.

Der Zukunftsfonds kann dazu als gesetzlich fixierte Obergrenze jährlich zwei Mio. Euro ausschütten. Unter Beibehaltung der bisherigen Gebarung sei das Bestehen des Fonds auch in den nächsten acht Jahren gesichert, hieß es in der Aussendung. (APA)