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New York - Der Start in die Berichtssaison wird viele Investoren an der Wall Street in der neuen Woche aus der Defensive locken. Können die Unternehmen mit ihren Quartalszahlen die Börse überzeugen, winken zwar weitere Kursgewinne. Diese dürften sich aber in Grenzen halten, prognostizieren Marktexperten, nach der Rally der vergangenen Wochen gebe es derzeit nicht mehr viel Luft nach oben.

"Es wird wichtig sein, zum Auftakt ein positives Signal zu setzen", sagte Fondsmanager James Dunigan von PNC Wealth Management. "Sollte dies der Fall sein, kann der Aufwärtstrend noch etwas weitergehen. Aber wenn die Ergebnisse enttäuschen, wird das Grund für einen Rückzug sein." Marktstratege Jeffrey Friedman von Lind-Waldock hält eine Konsolidierung von bis zu acht Prozent für möglich. Das Aufwärtspotenzial beziffert er dagegen auf lediglich vier bis fünf Prozent.

An den US-Börsen geht es seit sechs Wochen bergauf. Vergangene Woche legte der Dow-Jones-Index der Standardwerte um 0,8 Prozent zu, der breiter gefasste S&P-Index 1,1 Prozent und der technologielastige Nasdaq-Index 1,9 Prozent.

Als erstes legt traditionell Alcoa seinen Zwischenbericht fürs abgelaufene Vierteljahr vor. Die Zahlen des Aluminiumriesen werden am Montag nach Börsenschluss veröffentlicht. Mit dem Chipkonzern Intel und dem Geldhaus JPMorgan Chase folgen weitere Schwergewichte. Die Erwartungen der Anleger sind relativ hoch.

Beige Book

Neue Hinweise auf die Wirtschaftsentwicklung sollen am Freitag Daten zum Einzelhandelsumsatz liefern. Bereits am Mittwoch legt die US-Notenbank Fed ihren Konjunkturbericht vor, das sogenannte Beige Book. Fed-Chef Ben Bernanke hatte zuletzt von Anzeichen einer selbsttragenden Erholung gesprochen, die allerdings weiter zu schwach sei, um der Beschäftigung auf die Sprünge zu helfen. Dies zeigte auch der am Freitag präsentierte Arbeitsmarktbericht für Dezember: Die Stellenzahl wuchs schwächer als von Volkswirten erwartet.

Eine Rolle am Markt spielt ferner wieder das Thema der Zwangsvollstreckungen. In dieser Frage erlitten die US-Finanzinstitute Wells Fargo und U.S. Bancorp im Streit mit Hausbesitzern eine Niederlage vor dem obersten Gerichtshof des Staates Massachusetts, die weitreichende Folgen haben könnte. Die Aktienkurse der beiden Geldhäuser und anderer Banken gerieten dadurch unter Druck. (APA/Reuters)