Im hartumkämpften Mobilfunk-Markt in den USA will die Telekom Kunden mit höheren Übertragungsgeschwindigkeiten locken. Die Mobilfunktochter T-Mobile USA wolle die Geschwindigkeit ihres schnellen Mobilfunknetzes auf 42 Megabit pro Sekunde verdoppeln, kündigte das Unternehmen Donnerstagabend auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas an. Der Konkurrenz will T-Mobile zudem über den Preis Marktanteile abnehmen. Anders als bei dem nächst größeren Konkurrenten Sprint Nextel sollen T-Mobile-Kunden für die Nutzung des Hochgeschwindigkeitsnetzes keinen Zuschlag bezahlen müssen.

T-Mobile ist nach Kundenzahlen der viertgrößte Mobilfunkanbieter in den USA. Die größten Wettbewerber sind neben Sprint Nextel die Unternehmen Verizon Wireless und AT&T. Aktuell bietet T-Mobile USA landesweit Dienste mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 21 Megabit pro Sekunde an, die rund 200 Millionen Amerikaner nutzen können. Etwa zwei Drittel davon sollen bereits Mitte des Jahres die höheren Übertragungsgeschwindigkeiten im 4G-Netz zur Verfügung stehen.

Gegenwind

Auf dem einstigen Boommarkt USA kämpft der deutsche Branchenprimus seit einiger Zeit mit Gegenwind. T-Mobile USA tritt derzeit mit rund 33 Millionen Kunden auf der Stelle, während die großen Konkurrenten wie AT&T mit exklusiven Handys und kleinere Anbieter mit Discount-Preisen neue Kunden gewinnen. Höhere Übertragungsgeschwindigkeiten im Mobilfunknetz ermöglichen beispielsweise Anwendungen wie Video-Konferenzen oder HD-Videos.

Unterdessen stellte der amerikanische Computerhersteller Dell in Las Vegas sein neues Endgerät "Streak 7" vor, das auf dem 4G-Netz von T-Mobile USA laufen soll. Das neue Produkt, ein sogenanntes Tablet, das über Berührung des Bildschirms gesteuert wird, soll in den nächsten Wochen auf den Markt kommen. Dell hatte 2009 sein erstes Smartphone auf den Markt gebracht, das erste Tablet - der Streak 5 - kam 2010. In dem Marktsegment war bisher Apple mit seinem iPad tonangebend. (Reuters)