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Eine Manati-Mutter zieht mit ihren beiden Kälbern durch ihren beschaulichen Alltag.

Foto: AP Photo/Red Huber/Orlando Sentinel

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St. Petersburg/USA - Verkehrsbilanzen werde nicht nur für Menschen erstellt, sondern auch für manche Tiere - insbesondere dann, wenn der Tod durch Unfälle einen wichtigen Faktor in der Gesamtsterberate der Spezies darstellt. Wie es bei Floridas Manatis der Fall ist: Die etwa drei Meter langen trägen Pflanzenfresser, nahe Verwandte der Elefanten, leben hauptsächlich in Küstennähe und haben dort keine natürlichen Feinde. Auch die Jagd auf Manatis ist seit langem verboten. Dafür kommt es nur allzu häufig vor, dass Boote mit den knapp unter der Wasseroberfläche tauchenden Tieren kollidieren und sie mit ihren Schiffsschrauben ernsthaft verletzten oder gar töten.

Dass 2010 soviele Manatis gestorben sind wie noch nie zuvor, seit in den 70er Jahren entsprechende Statistiken eingeführt wurden, hat aber noch einen anderen Grund: Kälte. Biologen machen zwei ungewöhnliche Kälteperioden im vergangenen Jahr für die Rekordzahl von 767 toten Tieren veranwortlich. Denn sinkt die Wassertemperatur im Golf von Mexiko oder im Atlantik unter 20 Grad Celsius, werden die Tiere anfälliger für Verletzungen und Infektionen. 279 Todesfälle werden als direkt kältebedingt eingestuft, von 282 nicht genau bestimmbaren Fällen dürfte laut den Experten der Florida Fish and Wildlife Conservation Commission ebenfalls ein Teil auf Kältestress zurückzuführen sein. Die restlichen Fälle kamen durch besagte Unfälle und andere Faktoren zustande.

Immerhin: Vom Aussterben bedroht ist die Spezies nicht. Floridas Seekühe sind die nördlichsten Vertreter des Karibik-Manatis (Trichechus manatus), dessen Verbreitungsgebiet nahezu die gesamte Karibik umfasst und bis zu den nördlichen Küstenregionen Brasiliens reicht. Die größten Populationen leben entlang der Nordküsten Südamerikas, auch Floridas Population ist mit geschätzten 3.000 Tieren aber relativ groß und durch Schutzmaßnahmen sogar im Wachsen. (red)