Der frühere Facebook-Anteilseigner Thomas Heilmann würde als Privatmann bei der Internet-Firma jetzt nicht wieder einsteigen. "Wäre die aktuelle Bewertung angemessen, müsste Facebook alsbald sieben bis acht Milliarden Dollar Gewinn machen. Das ist vielleicht das Vierfache dessen, was Facebook heute an Umsatz macht", sagte Heilmann dem Berliner "Tagesspiegel". Der stellvertretende CDU-Chef in Berlin hatte seine Anteile an der Firma vor Weihnachten verkauft. Die Investment-Bank Goldman Sachs war zuletzt mit einem kleinen Anteil bei Facebook eingestiegen, der das Gesamtunternehmen mit 50 Mrd. Dollar (38,2 Mrd. Euro) bewertet.

"Es ist nur viel zu hoch bewertet"

"Irgendwann erreicht das Unternehmen voraussichtlich diese Größenordnung. Aber ich würde heute nicht für eine Bewertung zahlen, in die Facebook vielleicht in fünf bis zehn Jahren hineinwächst", fügte Heilmann hinzu. Facebook habe zwar "ein sehr gutes Geschäftsmodell mit realistischen Zukunftsaussichten. Es ist nur viel zu hoch bewertet".

Heilmann zeigte sich überzeugt, dass die Nutzer in Zukunft Werbebanner auf den Seiten von Facebook akzeptieren, "so, wie wir beim kostenlosen Privatfernsehen bereits sind, Werbeunterbrechungen zu akzeptieren". Aber das sei nicht so effizient wie bei Google, wo Werbung für einen Rasierapparat auftauche, wenn man das Wort Rasierapparat suche. Daher werde der Anteil an Werbeeinnahmen im Vergleich zur Reichweite kleiner sein als bei Google. Allerdings sei bei 500 Millionen Nutzern auch ein relativ kleinerer Anteil immer noch riesig. Facebook werde daher "sicher hohe Gewinne schreiben". (APA)