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Das Jahr 2005 war mit rund 10,2 Milliarden Litern das Jahr mit dem bisher höchsten Treibstoffabsatz in Österreich.

Foto: APA/dpa/Gebert

Wien - Kraftwagenfahrer haben im Vorjahr in Österreich mehr Treibstoff getankt als im Jahr 2009. Eine aktuelle Untersuchung des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) auf Basis von Daten des Finanzministeriums und der Mineralölindustrie ergab, dass die getankte Spritmenge von 9,4 auf rund 9,5 Milliarden Liter gestiegen sei. Getankt wurden 2010 demnach also im Schnitt 26 Millionen Liter pro Tag.

Die Zunahme sei allerdings lediglich auf den wieder gestiegenen Lkw-Verkehr zurückzuführen, heißt es in einer Aussendung des VCÖ. Pkw hätten im Vorjahr etwas weniger Sprit getankt. "Nach dem Ende der Wirtschaftskrise hat der Lkw-Verkehr stark zugenommen, und damit auch der Verbrauch von Diesel", nennt VCÖ-Experte Blum die Ursache.

Rekordmenge im Jahr 2005

Ein Blick zurück zeigt, dass das Jahr 2005 mit rund 10,2 Milliarden Litern das Jahr mit dem höchsten Treibstoffabsatz in Österreich war, knapp gefolgt vom Jahr 2007 mit rund 10,1 Milliarden Litern. Im Jahr 2008 wurden in Österreich 9,7 Milliarden Liter getankt, im Jahr 2000 waren es 7,6 Milliarden Liter. "Der relativ geringe Anstieg im Jahr 2010 zeigt, dass der Verkehr insgesamt nicht mehr in dem Ausmaß zunimmt, wie noch vor einigen Jahren erwartet wurde. Entsprechend richtig ist es, dass neue Autobahnprojekte überdacht bzw. gestrichen werden", stellt Blum deshalb fest. Die Einnahmen aus der Mineralölsteuer würden im Jahr 2010 voraussichtlich etwas niedriger ausfallen als die im Budgetvoranschlag erwarteten 3,9 Milliarden Euro.

Der Verkehrsbereich sei nach wie vor sehr stark vom Erdöl abhängig, kritisiert Blum. Energieexperten würden mit einem deutlichen Anstieg der Rohölpreise in den kommenden Jahren rechnen, deshalb sei "im Interesse der Bevölkerung und der Wirtschaft der Treibstoffverbrauch des Verkehrs zu verringern. Das ist möglich, wenn die Alternativen zu Pkw und Lkw verbessert und ausgebaut werden und gleichzeitig der Verbrauch der Fahrzeuge stärker als bisher sinkt." Das Drei-Liter-Auto solle "nicht die erfreuliche Ausnahme, sondern der Standard sein", betont Blum abschließend. (red)