Das Online-Karriere-Netzwerk LinkedIn will nach Informationen aus Kreisen noch in diesem Jahr an die Börse gehen. Von mehreren mit der Angelegenheit vertrauten Personen erfuhr Reuters in der Nacht zum Donnerstag, die Banken Morgan Stanley, Bank of America und JPMorgan seien für die Vorbereitungen ausgewählt worden. Ein LinkedIn-Sprecher sagte lediglich, ein Börsengang sei eine von vielen Möglichkeiten, die infrage kämen.

Börsen

In den Kreisen hieß es weiter, einige der aufstrebenden Internetfirmen wie LinkedIn oder Zynga, einem Anbieter von Online-Spielen, würden an die Börsen streben, weil sie auf jeden Fall Facebook zuvorkommen wollten. "Wenn Facebook vor LinkedIn an die Börse ginge, glauben Sie, dass sich dann noch irgendjemand für LinkedIn interessieren würde", sagte eine Person, die namentlich nicht genannt werden wollte.

Facebooks Börsengang

Facebook selbst hatte im September einen Börsengang nicht vor Ende 2012 in Aussicht gestellt. Das Unternehmen könnte Kreisen zufolge allerdings dazu gezwungen werden, das Vorhaben vorzuziehen. Derzeit laufen Untersuchungen der US-Börsenaufsicht SEC, ob Facebook eine Regel gebrochen hat, wonach die Zahl der Investoren für nicht börsennotierte Unternehmen auf 499 begrenzt ist. Firmen mit mindestens 500 Anlegern müssen demnach eine Börsennotiz anstreben. Das zuletzt bekanntgewordene 500-Millionen-Dollar-Engagement von Goldman Sachs und der russischen Digital Sky Technologies bei Facebook brachte diese Problematik erneut auf die Agenda.

Geld

LinkedIn hat mehr als 85 Millionen Mitglieder. Angaben zur finanziellen Situation macht das soziale Netzwerk nicht. Geld verdient es vor allem durch Anzeigen und Gebühren für Premium-Dienstleistungen. Wie viel die Firma an der Börse wert sein könnte, wurde in den Kreisen nicht gesagt. Auf der Internetplattform SharesPost wird LinkedIn mit rund 2,2 Mrd. Dollar (1,67 Mrd. Euro) bewertet. Der Wert von Facebook wurde nach dem jüngsten Investment von Goldman Sachs auf 50 Mrd. Dollar taxiert. Die Plattform hat mehr als 500 Millionen Nutzer, täglich kommen Tausende hinzu. (APA/Reuters)

Der WebStandard auf Facebook