Bild nicht mehr verfügbar.

Start einer Ariane-5-Rakete im vergangenen November. Ab kommenden Sommer werden auch russische Sojus-Raketen vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou aus ins All fliegen

Foto: APA/EPA/L MIRA / EUROPEAN SPACE AGENCY

Paris - Im heurigen August soll die erste russische Sojus-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou aus ins All fliegen. Die eigens dafür gebaute Startrampe sei fertig, sagte der Chef der Raketen-Betreibergesellschaft Arianespace, Jean-Yves Le Gall, am Dienstag in Paris. Derzeit startet der große Sojus-Typ nur vom Weltraumbahnhof in Baikonur (Kasachstan).

Ursprünglich sollte die Startrampe in Französisch-Guayana bereits 2008 fertig sein. Technische Probleme sorgten aber für erhebliche Verzögerungen beim Bau und für zusätzliche Kosten in zweistelliger Millionenhöhe. Die in Russland gekauften Sojus-Flugkörper sollen Arianespace in den nächsten Jahren beim Satellitentransportgeschäft Hilfestellung leisten. Für viele Einsätze sind sie billiger als die Ariane-Raketen.

"Kepler"-Start im Februar

Für den Transport sehr schwerer Satelliten wird Arianespace allerdings weiterhin die Ariane 5 zum Einsatz kommen lassen. In diesem Jahr sollen wie 2010 sechs der Riesenraketen von Kourou aus starten, darunter eine mit dem Weltraumfrachter "Johannes Kepler" für die Internationale Weltraumstation ISS. Der nach dem deutschen Astronomen benannte Transporter wird mehr als sieben Tonnen Wasser, Lebensmittel, Treibstoff und technische Ausrüstung ins All bringen. Der Flug ins All ist für den 15. Februar geplant.

Zu Beginn des neuen Jahres hat der weltgrößte Anbieter kommerzieller Satellitentransportsysteme gut gefüllte Auftragsbücher im Gegenwert von 4,3 Milliarden Euro. Allein im vergangenen Jahr kamen zwölf Aufträge für den Transport Satelliten mit der Ariane hinzu. Derzeit seien damit insgesamt 29 Transporte fest bestellt, sagte Le Gall. Hinzu kämen unter anderem sechs Aufträge für die Beförderung von Weltraumfrachtern und 18 für den Lastentransport mit Sojus-Raketen. (red/APA/dpa)