Bild nicht mehr verfügbar.

Carven in der Großstadt.

Foto: APA/dpad/Schamberger

München - Nach dem Weltcup-Parallelslalom hat man am Sonntagabend im Münchner Olympiapark fast nur strahlende Gesichter gesehen. 25.000 Zuschauer sorgten bei dem über zweistündigen Spektakel für Party-Atmosphäre, die Organisatoren freuten sich über tolle Werbung für die Münchner Olympia-Kandidatur für 2018 und zumindest die Top-Athleten über insgesamt 200.000 Schweizer Franken (159.949 Euro) Preisgeld.

"Eine wirkliche tolle Veranstaltung"

"Eine wirkliche tolle Veranstaltung", lobte ÖSV-Sportdirektor Hans Pum, der allerdings zwei kleine sportliche Wermutstropfen entdeckte. Zum einen das Abschneiden seiner ÖSV-Schützlinge, die es aber dank des dritten Platzes von Elisabeth Görgl immerhin aufs Podest schafften. Zum anderen fühlte Pum mit den Deutschen mit, denn Publikumsmagnetin Maria Riesch scheiterte früh. Dafür sprang Landsmann Felix Neureuther in die Bresche und wurde Vierter.

Pum sieht eine gewaltige Zukunft in der Veranstaltung von City-Events. "Klassische Rennen wird es weiterhin geben", ist der ÖSV-Sportdirektor überzeugt, "hier geht es eher um die Werbung für den Skisport und das ist wirklich perfekt gelungen." Bis zu drei solcher Veranstaltungsevents kann sich Pum im Rahmen des FIS-Weltcups vorstellen. "München war erst der Anfang. Aber ein Rennen in New York, Berlin oder London wäre toll."

"Moskau war irgendwie viel geiler"

Die 15 besten Damen und Herren der Weltrangliste - hinzu kam je eine Wild-Card für Deutschland - waren in München bei der Premiere startberechtigt, und alle Läufer waren voll des Lobes. Besonders lachen konnten die Sieger Marie Pietilae-Holmer (SWE) und Ivica Kostelic (CRO), die 100 Punkte für den Gesamtweltcup und je einen Siegerscheck über 32.064 Euro kassierten. Michael Walchhofer reiste trotz des Ausscheidens in Runde eins als Leader im Gesamtweltcup ab.

Nur Marcel Hirscher, der im November 2009 den Parallelslalom am Roten Platz in Moskau gewonnen und damals von der "Zukunft des Skisportes" geschwärmt hatte, fand in München ein Haar in der Erfolgssuppe: "Moskau war irgendwie viel geiler. Mehr Party, mehr Spaß, mehr Musik. Jetzt ist es schon viel ernster", analysierte der 21-jährige Salzburger, der bereits in der Auftaktrunde scheiterte.

Den Münchner Organisatoren war diese Kritik aber egal. Sie sind überzeugt, perfekte Werbung für ihre Olympiakandidatur für 2018 gemacht zu haben. "Das ist ein deutliches Signal aus München: Diese Stadt ist ein Wintersport-Mekka", erkannte Münchens Oberbürgermeister Christian Ude. Die Entscheidung, ob die bayrische Hauptstadt, Pyeongchang (KOR) oder Annecy (FRA) den Zuschlag erhält, fällt am 6. Juli beim IOC-Kongress in Durban in Südafrika. (APA)