Gesamtgehzeit vier bzw. drei Stunden,
Höhendifferenz 300 bzw. 200 Meter.
Buchberghaus (Dienstag und Mittwoch Ruhetage).
ÖK25V Blatt 4324-Ost (Zwentendorf), Maßstab 1:25.000

Foto: Schutzhaus Buchberg
Grafik: DER STANDARD

Der Buchberg bei Neulengbach trug schon in der Jungsteinzeit eine befestigte Anlage und zählte später zu einem ganzen System von Verteidigungswerken, zu denen auch der Hausberg von Johannesberg gehörte, auf dem heute die Kirche steht. Exponierte Punkte bieten naturgemäß auch eine schöne Aussicht, von der schon der Maler Egon Schiele schwärmte und die heute durch eine im Jahre 2004 erbaute und 24 Meter hohe Warte noch umfassender als je zuvor ist.

Von dem Turm, der eine Ausstellung über die Entwicklung des Umlandes beherbergt, schaut man bis zu den Kalkalpen, zu vielen Höhen des Wienerwaldes und ins Alpenvorland. Auch der Name Burgstall für die kleine Siedlung unterhalb des Gipfels bezeugt die strategische Bedeutung des Berges, auf dem noch in den Franzosenkriegen die Menschen Zuflucht suchten.

Die an der Route liegende malerische Laurentiuskirche oberhalb von Haag bei Markersdorf steht an der Stelle einer römischen Begräbnisstätte, worauf das Relief eines Todesgenius hinweist, das in die Mauer einbezogen ist. Das Gotteshaus ist eine romanische Rundkirche, wie es sie in Niederösterreich nur noch in Petronell und Scheiblingkirchen gibt.

Eine Wanderung auf den Buchberg - der auch auf einer Straße zu erreichen ist - zahlt sich immer aus. Mit einer anschließenden „Umrundung" ergibt das eine überaus lohnende Tour. Allerdings verlangt diese einen guten Orientierungssinn, denn die in manchen Karten verzeichnete rote Markierung von Johannesberg zur Laurentiuskirche gibt es nicht. Da muss man höllisch aufpassen, um den richtigen Weg zu finden.
Nach längeren Regenfällen oder während der Schneeschmelze kann es auch im Tal des Aubaches Probleme geben, denn die Route verläuft teilweise direkt neben dem Gewässer, das relativ oft über die Ufer tritt.

Die Route: Von der Haltestelle Neulengbach-Stadt der Westbahn folgt man den roten Markierungen in den Ortsteil Au, hat dann eine Koppel mit Pferden, Lamas und Ziegen zu umgehen und steigt durch Nussbaumplantagen zum Weiler Burgstall auf. Auf dem asphaltierten Güterweg erreicht man den Gipfel des Buchbergs mit Hütte und Warte. Gehzeit 1½ Stunden.

Nun ein kurzes Stück zurück und nach links auf der Straße bis zum Ortsrand von Johannesberg. Gehzeit ab Buchberg eine halbe Stunde. Unmittelbar vor dem ersten Haus geht es unmarkiert nach links auf einen Fahrweg, der später hinab zu einer Wiese führt. Am Waldrand gelangt man zu einem Rastbankerl, hält sich geradeaus und bleibt immer in der Nähe des Waldrandes.

Im freien Gelände - bei einem Kreuz „für zwei wahre, gute Freunde" wählt man den alten Karrenweg, der schräg den Hang hinaufführt. Schließlich stößt man auf eine blaue Markierung und kommt zur Laurentiuskirche. Ab Johannesberg eine Stunde. Blau und dann gelb markiert ist der Rückweg über Almersberg nach Neulengbach. Ab Laurentiuskirche eine Stunde.

Eine markierte Variante: Zurück auf der Straße Richtung Burgstall, dann rechts auf die blaue Markierung zur Laurentiuskirche. Gehzeit bis Neulengbach 1½ Stunden. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/31.12.2010/1./2.1.2011)