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Nur kurze Zeit waren die Kurzparkzonen in Wien aufgehoben. Jetzt sind die Parksheriffs wieder zurück.

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Die sherifflose Zeit währte nur kurz. Denn mit dem Schmelzwasser trauen sich auch die Parksheriffs wieder in die Großstadtwildnis - und die Milde des Magistrats schmilzt. Dann schützt auch eine dicke Schneehaube auf dem Auto nicht vor den Hütern der Parkraumbewirtschaftung. Schon gar nicht angegraute, denen man von weitem ansieht, dass sie vorgestern taufrisch waren.

Mit einem echten Leckerbissen belohnt werden Freunde der Schadenfreude, wenn sie Zeit und Muße investieren, um rathäusliche Organe bei der Suche nach im Winterwonderland versteckten Parkscheinen zu beobachten. Frei nach dem Motto "Nur nicht überarbeiten" funken die Innovativen unter den Geldeintreibern erst einmal ihren "Server" an, um zu checken, ob es sich um einen Handyparker handeln könnte. Ist das nicht der Fall, werden Hinweise auf ein Parkpickerl gesucht. Mit etwas Glück lässt sich die Dauerparkerlaubnis von einem Seitenfenster aus erspähen. Kontrolliert wird selbige, wenn überhaupt, durch Bohren eines möglichst kleinen Schneelochs.

Den mit Abstand größten Aufwand verursacht natürlich eine kunstvoll hinter der Scheibe ausgebreitete Galerie von Halbstundenparkscheinen. Bei ihrer Freilegung werden die Handschuhe des Kontrollors (so er überhaupt welche dabeihat) so richtig kalt und nass. Und das alles für einen Schuss in den Ofen (die Parkometerabgabe wurde selbstverständlich korrekt entrichtet), herrlich!

Apropos: Wie unterhaltsam Schneekettenanlegen mit High Heels sein kann, erzählt Kollege S. nächste Woche. (Luise Ungerböck/DER STANDARD/Automobil/17.12.2010)