Wien - Der Wiener Autor und Regisseur Conny Hannes Meyer (79) wird Freitagnachmittag im Österreichischen Theatermuseum mit der Ehrenmedaille der Internationalen Nestroy-Gesellschaft ausgezeichnet. U.a. als Leiter der "Komödianten" im Künstlerhaus (1974-1985) prägte er die Wiener Theaterlandschaft über viele Jahre nachhaltig. Seine 2006 erschienenen Erinnerungen "Ab heute singst du nicht mehr mit. Aufzeichnungen einer Kindheit" sorgten für Aufregung, da Zweifel an seiner Darstellung aufkamen, als Kind im KZ Mauthausen gewesen zu sein.

"Conny Hannes Meyer war mit seinem Experiment am Liechtenwerd und dem Theater am Börseplatz nicht nur ein Kristallisationspunkt für die neugierige und fortschrittliche Theaterwelt, sondern generell eine Instanz für das intellektuelle Leben im Wien der 60er und 70er Jahre", würdigt Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) in einem vorab verbreiteten Text den Preisträger. "Mit nachhaltigem Erfolg inszenierte er an den großen deutschen wie heimischen Bühnen, etwa am Volkstheater, an der Burg und im Akademietheater. In Wien hat er mit seinem Theater den Brecht-Boykott gebrochen. Nur wenige haben die Wiener Theaterszene so nachhaltig geprägt."

Die Internationale Nestroy-Gesellschaft ist eine literatur- und theaterwissenschaftliche Forschungsgesellschaft, die u.a. für die wissenschaftlich-kritische Edition der Werke Johann Nepomuk Nestroys verantwortlich ist. Bisherige Träger der Ehrenmedaille sind u.a. Elfriede Ott, Fritz Muliar, Otto Tausig und Herbert Lederer. (APA)