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Auch die Evergreen, eine zum Löschflugzeug umgebaute Boeing 747, war in Israel zum Einsatz gekommen.

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In Israel ist nach den schwersten Waldbränden in der Geschichte des Landes laut Polizei der Hauptverdächtige festgenommen worden. Offenbar handelt es sich dabei um einen 14-jährigen Burschen, der die Brände als Unfall bezeichnete, sagte Polizeisprecher Micky Rosenfeld am Montag in Jerusalem.

Der Bursche habe nach seiner Festnahme am Montag erklärt, er habe am Donnerstag vergangener Woche eine Wasserpfeife geraucht und brennende Kohlen in den Wald im Karmel-Gebirge geworfen. Er sei in Panik geflohen und in die Schule zurückgekehrt, ohne jemandem von dem Feuer zu erzählen. Rosenfeld machte keine Angaben darüber, wie es zu der Festnahme kam und ob es weitere Verdächtige gibt. Zwei weitere Jugendliche stehen in Zusammenhang mit den Waldbränden, bei denen 42 Menschen ums Leben kamen, unter Hausarrest.

Polizeichefin tot

Die Polizeichefin von Haifa unterlag unterdessen ihren schweren Brandwunden. Das Patrouillenfahrzeug der 52-jährigen Ahuwa Tomer war während der verheerenden Brände in einem Waldstück von den Flammen eingeschlossen worden. Sie begleitete am Donnerstag mit ihrem Wagen einen Transporter mit Vollzugspersonal, das eine Haftanstalt evakuieren sollte, als beide Fahrzeuge von den Flammen eingeschlossen wurden.

Gelöscht

Der einsetzende Regen habe geholfen, die letzten Brandherde zu beseitigen, sagte der Sprecher der Einsatzkräfte, Joram Levy, am Montag in Haifa. Ursprünglich waren die mehr als 3.000 Feuerwehrleute und Soldaten davon ausgegangen, dass es noch mindestens eine Woche dauert, den schwersten Waldbrand in der israelischen Geschichte zu löschen. Die Einsatzkräfte hatten dank massiver internationaler Hilfe am Sonntagnachmittag die letzten drei großen Brandherde unter Kontrolle gebracht. 24 ausländische Flugzeuge flogen den Angaben zufolge mehr als 400 Löscheinsätze.

Acht Monate kein Regen

Im Karmel-Gebirge hatte es nach Angaben der Universität Haifa acht Monate lang nicht richtig geregnet. Wegen der fehlenden Regenschauer, der extrem trockenen Wälder und der starken Winde habe sich das Feuer so schnell ausgebreitet, teilte eine Forschungsgruppe der Universität am Montag mit. "Nichts hätte das Feuer stoppen können", heißt es. Die kleinen israelischen Löschflugzeuge hätten keine Chance gehabt.

Fünf Millionen Bäume vernichtet

Das Feuer hat nach Angaben der Forstbehörde mehr als fünf Millionen Bäume auf einer rund 50 Quadratkilometer großen Fläche vernichtet. Es wird nach Angaben der Universität Haifa mindestens drei Jahrzehnte dauern, bis der Wald wieder so aussieht wie zuvor.

Mehr als 17.000 Menschen hatten sich vor dem Feuer in Sicherheit gebracht. 74 Häuser brannten nach Angaben der Polizei nieder. 173 weitere seien beschädigt worden. Am Montag durften die Einwohner von weiteren Gemeinden zurückkehren. Die Universität von Haifa setzte am Montag den Lehrbetrieb wieder fort. (APA)