München - Bei Diabetes-Patienten könnte eine Neuropathie künftig durch eine Augenuntersuchung frühzeitig erkannt werden. Mediziner der Augenklinik Rostock entwickeln derzeit ein Verfahren, das eine mikroskopische Analyse der Augenhornhaut ermöglicht.

Schäden vor Beschwerden

Mehr als die Hälfte aller Diabetiker erleidet wegen der hohen Blutzuckerwerte eine Schädigung von Nervenbahnen. Diese Schäden setzen schon ein, bevor die ersten Beschwerden auftreten. Sie stören etwa den Tastsinn oder die Beweglichkeit. Wie die Rostocker Augenärzte herausfanden, zeigt sich der Verlauf der Neuropathie im Nervengeflecht der Augenhornhaut.

Auch eine Schädigung der Netzhaut, die diabetische Retinopathie, kann Aufschluss über eine Neuropathie geben. Die Forscher entwickeln derzeit nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ophthalmologie (DGO) ein Diagnoseverfahren, das bereits kleinste Veränderungen des peripheren Nervensystems über die Hornhaut des Auges ermitteln soll. (APA)