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Mit Medikamenten lässt sich die Ansteckung von Mutter zu Kind nahezu sicher vermeiden.

Foto: APA/Patrick Pleul

Köln - Schon in fünf Jahren soll kein Baby mehr mit dem Aidserreger HIV zur Welt kommen - das hält das UNO-Kinderhilfswerk Unicef für realistisch. Die Übertragung des Virus von Mutter zu Kind lasse sich bis 2015 weltweit eliminieren, wenn die Anstrengungen jetzt verstärkt würden, betont Unicef in einem Report, der zum Weltaidstag (1. Dezember) vorgestellt wurde. "Jeden Tag werden 1.000 Babys mit HIV geboren", sagte Unicef-Deutschland-Geschäftsführer Christian Schneider in Köln.

Medikamenten-Set als Schutz

Mit Medikamenten lässt sich die Ansteckung von Mutter zu Kind nahezu sicher vermeiden. Der Anteil HIV-infizierter Schwangerer, die mit diesen Präparaten versorgt werden, ist seit 2005 von 15 auf 53 Prozent im vergangenen Jahr gestiegen. Unicef hat nach eigenen Angaben ein Medikamenten-Set mitentwickelt, mit dem sich die schützenden Mittel einfacher als früher auch in entlegenen Gebieten an Mütter verteilen ließen.

Weltweit leben 33,4 Millionen HIV-infizierte Menschen, darunter waren rund 2,5 Millionen Kinder. Mehr als die Hälfte der infizierten Kinder stirbt ohne Behandlung noch vor dem zweiten Lebensjahr, wie das UN-Kinderhilfswerk betonte. Dabei gibt es Medikamente, die lebensrettend sind. Sie stehen aber - trotz eines Anstiegs - immer noch nur 356.400 Buben und Mädchen zur Verfügung. Nur gut ein Viertel (28 Prozent) der Kinder, die laut WHO eine Behandlung brauchten, bekommt diese. Bei den Erwachsenen sind es 37 Prozent. (APA)