Google TV: App-Entwickler setzt Hack-Prämie aus

Foto: Logitech

Nach Microsofts Kinect ist nun auch auf Google TV ein Kopfgeld ausgesetzt worden. Der Entwickler Howard Harte stellt auf seiner Webseite MagicAndroid Apps 1.000 Dollar für den ersten in Aussicht, der bei der Android-basierten Plattform Root-Zugriff ermöglicht. Es geht also ähnlich wie bei einem Smartphone-Jailbreak darum, beliebig Apps von Drittentwicklern installieren zu können. Harte selbst will so seine Apps, darunter der Linux-Terminal-Emulator "Better Terminal Emulator Pro", auf Fernsehbildschirme bringen.

Software-Freiheit

Wer sich Hartes Prämie sichern will, muss dazu Sony Blu-ray-Player NSZ-1 mit Google TV oder Logitechs Set-top-Box Revue knacken. Der Entwickler fordert, dass die genutzten Tricks auf Serienmodellen funktionieren. Zudem stellt er nur dann das volle Kopfgled in Aussicht, wenn es sich um einen reinen Software-Hack handelt. Für Hardware-basierte Lösungen gibt es allenfalls die halbe Prämie. Das umfasst jeden Zugang, bei dem das Gerät physisch geöffnet wird, um beispielsweise darin enthaltene Flash-Chips umzuprogrammieren.

Im Idealfall sollen Kopfgeldjäger gleich ein YouTube-Video bereitstellen, das Better Terminal Emulator Pro auf Google TV zeigt. Immerhin geht es Harte darum, dieses Kommandozeilen-Tool möglichst früh für die Plattform umzusetzen. "Im Gegensatz zu vielen Android-Apps nutze ich meist nativen Code, der vom CPU-Typ abhängt", erklärt er gegenüber ReadWriteWeb. Bei Google-TV-Geräten kommen Atom- und somit x86-Prozessoren zum Einsatz, während bisherige Android-Smartphones und -Tablets allesamt ARM-Chips nutzen. Daher will der Entwickler die Umsetzung seiner Programme testen.

Gut für die Plattform

Nach Ansicht von Harte könnte Google TV, das mit Ablehnung durch große US-Sender zu kämpfen hat, vom Hack allgemein profitieren. "Wir haben im Handysegment gesehen, dass angepasste ROMs die Grenzen der Mainstream-Android-Entwicklung ausreizen", erklärt er.

Wer sich die Hacker-Prämie sichern will, sollte sich jedenfalls beeilen. Das Kopfgeld gilt nur, solange Google die TV-Plattform nicht offiziell für Apps von Drittentwicklern geöffnet hat. Die Frage ist nicht ob, sondern wann das passieren wird. Der Konzern hat bereits in Aussicht gestellt, dass es im Lauf des Jahres 2011 dazu kommt. (pte)

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