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Hermila Garcia

Foto: AP/LUIS HINOJOS

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Die Polizeichefin von Meoqui wurde auf der Autobahn ermordet

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Im Norden Mexikos ist die Polizeichefin Hermila Garcia Baeza einen Monat nach Amtsantritt ermordet worden. Bewaffnete lauerten ihr auf einer Autobahn in der Nähe der Kleinstadt Meoqui auf und erschossen sie. Die gelernte Rechtsanwältin leitete die Polizei in der 21.000-Einwohner-Stadt im Bundesstaates Chihuahua. Ihre Leiche wurde in der Nähe ihres Autos gefunden.

Garcia war eine von drei Polizeichefinnen im Norden Mexikos, wo sich Drogenkartelle blutige Kämpfe um die Schmuggelrouten in die USA liefern. Neben ihr arbeiten noch die 20-jährige Kriminalistikstudentin Marisol Valles und Erika Gandara in einer derart gefährlichen Position.

Marisol Valles entschied sich für den gefährlichen Polizeiberuf, nachdem sich keine andere Person dafür fand Sie trat Ende Oktober in der Kleinstadt Praxedis Guadalupe Guerrero nahe der Drogenhochburg Ciudad Juarez ihr Amt als Polizeichefin an.  Sie ist verheiratet und Mutter eines Babys. Unweit von Ciudad Juarez arbeitet die dritte Frau Polizeichefin Erika Gandara. Die 28-Jährige ist zur Zeit die alleinige Vertreterin der Polizei in Guadalupe - alle ihre Kollegen wurden ermordet.

Bandenchef verhaftet

Ein am Samstag in Ciudad Juarez festgenommener Anführer des berüchtigten Aztecas-Drogenkartell sagte nach Polizeiangaben, er habe 80 Prozent der tausenden in den vergangenen zwei Jahren erfolgten Morde in der Grenzstadt angeordnet. Der 32-jährige Arturo G. C. alias "El Farmero" habe gestanden, an einigen der größten Blutbäder beteiligt gewesen zu sein. Ciudad Juarez ist die gefährlichste Stadt Mexikos. Allein in diesem Jahr starben dort 2.700 Menschen.

Massengrab mit 18 Leichen

Am Montag gaben die Behörden den Fund eines Massengrabes bekannt, in dem 18 Leichen gefunden wurden.  Die Toten wurden an elf verschiedenen Stellen nahe der Ortschaft Puerto Palomas rund 150 Kilometer westlich der Grenzstadt Ciudad Juarez ausgegraben.

Die Identität der Toten war zunächst nicht bekannt. Es sei auch nicht klar, ob es sich um Opfer von Drogenbanden handelt, so sie Behörde.

Kleine Erfolge gegen Bosse

Die mexikanischen Behörden haben im Kampf gegen die Drogenkartelle in diesem Jahr mehrere Erfolge verbucht. Im August fassten sie den mutmaßlichen Drogenboss Edgar Valdez alias "La Barbie". Im September ging den Fahndern der mutmaßliche Anführer Sergio Villareal, genannt "El Grande", ins Netz. Anfang November wurde einer der Bosse des Golf-Kartells, Ezequiel Cardenas Guillen alias "Tony Tormenta", bei einer Schießerei von Soldaten getötet.

28.000 Tote seit 2006

Seit Beginn einer Regierungsoffensive gegen den Rauschgifthandel im Dezember 2006 starben im ganzen Land mehr als 28.000 Menschen. Die Regierung setzt im Kampf gegen die Drogenbanden zur Unterstützung der Polizei mehr als 50.000 Soldaten ein.(APA)