Die Berichtssaison für das dritte Quartal könnte kaum besser laufen: Ein ATX-Konzern nach dem anderen toppt die Prognosen der Analysten. Enttäuschungen sind rar. Die heimischen Unternehmen profitieren immens von der Konjunkturerholung, vor allem in Osteuropa. Außerdem zahlt es sich nun allmählich aus, dass das Management vieler Gesellschaften in der Krise rechtzeitig aufs Bremspedal getreten ist und die Kosten kräftig zurückgefahren hat. Beispiel Wienerberger: Der Chef des Baustoffproduzenten, Heimo Scheuch, verkündete neulich auf einer Presseveranstaltung: „Wir haben die Fixkosten um mehr als 200 Mio. Euro gesenkt" - pro Jahr wohlgemerkt!

Vereinzelt gibt es sogar schon wieder neue Rekorde zu vermelden, etwa bei Mayr-Melnhof: Der Verpackungsspezialist erreichte im Zeitraum Juli bis September einen Überschuss von 34,3 Mio. Euro. Das war so viel wie noch nie zuvor in einem einzelnen Jahresviertel. Auch im ATX nähern sich die Gewinne allmählich dem Rekord aus dem Jahr 2007 an: 2010 dürften die 20 Indexmitglieder den Schätzungen der Analysten zufolge den Profit um mehr als 52 Prozent auf 5,4 Mrd. Euro steigern. Damit fehlen nur noch knapp 30 Prozent zu der im Jahr 2007 erzielten Bestmarke von 7,17 Mrd. Euro. Der ATX-Punktestand hingegen hinkt aktuell um mehr als 45 Prozent hinter seinem 2007er-Rekordhoch von knapp 5.011 Punkten her.

So gesehen verfügt der österreichische Leitindex noch über gewaltiges Aufholpotenzial. Diese Schlussfolgerung gilt erst Recht beim Blick auf das Jahr 2011: Analysten erwarten einen weiteren Anstieg der Gewinne von 27,2 Prozent auf rund 6,4 Mrd. Euro. Somit schrumpft die Lücke zum Rekordprofit auf 10,6 Prozent. Wir bleiben daher bullish für den ATX, zumal das 2011er-KGV derzeit gerade mal rund 9,5 beträgt. Um die in der Überschrift gestellte Frage zu beantworten: Es dürfte nicht mehr allzu lang dauern, ehe der ATX die Marke von 3.000 Punkten knacken wird. Heuer wird es allerdings eng, selbst wenn es noch zu Vorziehkäufen im Hinblick auf eine mögliche Einführung der Wertpapier-KESt per 1. Jänner 2011 kommt. Denn dazu müsste der Index noch um fast zehn Prozent zulegen.

Spätestens Anfang 2011 dürfte es jedoch soweit sein, wobei die Marke von 3.000 Punkten eher ein Zwischenziel auf dem weiteren Weg nach oben ist. Angesichts der dynamischen Gewinnentwicklung gehen wir für das kommende Jahr von einem Anstieg des Index von mindestens 20 Prozent auf 3.400 bis 3.500 Punkte aus. Von daher sind wir mit dem Tracker auf den ATX Fundamental (ISIN DE000HV5ATX6) von der UniCredit Bank in unserem Musterdepot gut aufgestellt. Wir haben das Papier in zwei Tranchen aufgenommen und befinden uns auf Mischkursbasis mit mehr als zehn Prozent im Plus. Der Basiswert setzt sich aus den gleichen Aktien wie der ATX zusammen, gewichtet die Titel allerdings nach fundamentalen Kriterien. Im langfristigen Vergleich hat der ATX Fundamental den „Klassiker" klar geschlagen.

Als Ergänzung dazu nehmen wir nun das Top of Erste Group Research II Zertifikat (ISIN AT0000A0H8M5) von der Erste Group Bank neu in unser Depot auf (siehe www.zertifikate-austria/musterdepot). Das Papier setzt sich aus einer variablen Anzahl an Aktien zusammen, welche von einem Investmentkomitee innerhalb des Research-Teams des Bankhauses auf wöchentlicher Basis ausgewählt bzw. angepasst werden. Das Anlageuniversum besteht aus allen österreichischen Dividendentiteln, die von den Analysten der Bank beobachtet werden. Der Basket muss aus mindestens vier und darf aus maximal 15 Aktien bestehen, die Gewichtung einer einzelnen Aktie darf 25 Prozent nicht überschreiten. In den vergangenen Jahren gelang es dem Analystenteam stets, den Gesamtmarkt zu schlagen, was sich in zahlreichen Auszeichnungen niedergeschlagen hat.

Fazit: Die Aussichten für den ATX sind gut. Zum einen spricht die hohe Gewinndynamik für ein Engagement in österreichischen Dividendenpapieren: Analysten erwarten für 2010 ein durchschnittliches Gewinnplus von 52 Prozent. Im kommenden Jahr soll es mit dem Profit bei den 20 ATX-Konzernen um weitere rund 27 Prozent nach oben gehen. Angesichts dessen ist das KGV auf Basis der geschätzten 2011er-Gewinne von rund 9,5 als sehr niedrig einzustufen. Zudem liegt dieser Wert deutlich unter dem historischen Mittel von 12,5. So gesehen trauen wir dem ATX im kommenden Jahr einen Anstieg auf 3.400 bis 3.500 Punkte zu. Das Zertifikat auf den ATX Fundamental Index bleibt erste Wahl, um an einem Kursaufschwung zu partizipieren. Eine interessante Ergänzung kommt von der Erste Group Bank: Das Top of Erste Group Research II Zertifikat enthält die Favoriten des Analystenteams des Bankhauses und hat das Zeug, den Gesamtmarkt zu schlagen.