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In Sölden stürzte ein Bus von der Straße.

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Innsbruck - Nach dem Busunglück vom Samstagnachmittag, bei dem ein deutscher Bus von der salznassen Straße im Gletscherskigebiet Rettenbachferner in Sölden im Tiroler Ötztal abgekommen und gegen einen Betonpfeiler einer Skiunterführung geprallt war, ist die Unfallursache am Sonntag weiterhin unklar gewesen. Ein 15-jähriger Bub war am Samstagabend seinen Verletzungen erlegen. Alle Insassen wurden bei dem Unfall leicht, vier davon schwer verletzt. "Die Erhebungen sind noch im Gange", erklärte die Polizei.

Gegen 16.30 Uhr hatte ein 47-jähriger Bayer einen Reisebus mit 36 Mitgliedern eines deutschen Skiclubs vom Rettenbachferner kommend auf der Geltscherstraße in Richtung Sölden gelenkt. Im Bereich des "Stiegele", eine Stelle rund einen Kilometer oberhalb von Sölden, verlor der Lenker aus vorerst noch unbekannter Ursache die Kontrolle über den Bus und stürzte rund fünf Meter über eine Böschung auf die darunter liegende Skipiste.

Schwerverletzte wurden in umliegende Krankenhäuser geflogen

Dort stieß der Bus gegen eine Betonmauer und kam auf den Rädern zum Stillstand. Mehrere Personen mussten mit der Bergeschere aus dem Fahrzeug geschnitten werden. Vor allem die Bergung des Fahrers war schwierig, teilte der ÖAMTC mit. Beim Absturz und dem anschließenden Anprall wurden vier Personen schwer, 32 Personen leicht bis unbestimmt verletzt. Der Lenker des Busses war Leiter des Skiclubs. Er konnte noch nicht einvernommen werden. Die Kfz-Sachverständigen würden erst am Montag ihre Untersuchung beginnen, sagte die Polizei der APA am Sonntag.

"Von den Sachverständigen, die die Staatsanwaltschaft zu dem von ihr beschlagnahmten Buswrack geschickt hat, ist noch niemand da", erklärte der Polizeiposten Sölden. Die Beamten hätten am Sonntag auf der Dienststelle weitere Personen zum Unfallhergang befragt, konnten aber die Ursache nicht klären. "Da die Straße zwar nass aber schneefrei war, gehen wir momentan von einem technischen Gebrechen am Fahrzeug aus. Vielleicht haben die Bremsen versagt", meinte ein Sprecher der Polizei. Noch könne aber auch ein Fehler des Fahrers nicht ausgeschlossen werden.

"Wir sind total geschockt."

Am Einsatz waren 100 Mann der Freiwilligen Feuerwehren, 68 Sanitäter mit 18 Rettungsfahrzeugen und vier Rettungshubschraubern. Die Schwerverletzten wurden in die Klinik Innsbruck und in die Krankenhäuser Zams und Murnau in Deutschland geflogen. Die übrigen Verletzten wurden vom örtlichen Arzt in Sölden behandelt.

Die Reisegruppe stammt aus der Region Ichenhausen in Bayern. Die Menschen seien alle aus der Gegend um den Ort im Kreis Günzburg gewesen, sagte die Frau des Besitzers von Schorer Touristik am Sonntag. Es sei eine gemischte Skigruppe gewesen, die am Freitag für eine Wochenendreise nach Österreich gefahren war. "Wir sind total geschockt." (APA)