Genf/London - Einer von hundert Menschen stirbt am Passivrauchen. Insgesamt gebe es weltweit jährlich mehr als 600.000 Opfer des Passivrauchens, 165.000 davon seien Kinder. Das berichten Experten der Weltgesundheitsorganisation WHO im Fachjournal "The Lancet" vom Freitag in einer Studie. Sie ist nach Auskunft der Zeitschrift die erste, die das Passivrauchen global beleuchtet.

Weltweit sind demnach 40 Prozent der Kinder, 33 Prozent der Frauen und 35 Prozent der Männer unfreiwillig Tabakrauch ausgesetzt. Dadurch sterben nach WHO-Schätzungen 379.000 Menschen durch Herzleiden, 165.000 durch allgemeine Atemwegserkrankungen, zusätzlich 36.900 durch Asthma und 21.400 Menschen durch Lungenkrebs.

Kinder in ärmeren Ländern

Die Autoren um Annette Prüss-Ustün nutzten Daten von 2004, weil es keine jüngeren Zahlen für die gesamten 192 betrachteten Länder gebe. Frauen sind mit rund 47 Prozent der Toten durch Passivrauchen am stärksten betroffen. Etwa 28 Prozent sind Kinder und 26 Prozent Männer. Die Todesfälle bei Erwachsenen sind über alle Länder verteilt, die der Kinder vor allem in ärmeren Ländern.

"Kinder sind vor allem daheim dem Passivrauch ausgesetzt", berichten die Autoren. Dort könnten sie der Gesundheitsgefahr nicht ausweichen. Insbesondere in ärmeren Ländern bilde der Rauch zusammen mit Infektionskrankheiten eine tödliche Kombination. (APA)