Wien - Die Wiener Wirtschaftskammer sieht der neuen rot-grünen Stadtregierung mit Skepsis entgegen - jedenfalls in Verkehrsfragen. Kammerpräsidentin Brigitte Jank warnt in einem Kommentar für die Kammerzeitung "Wiener Wirtschaft" vor den bereits bekanntgewordenen Plänen, also etwa die beabsichtigte Reduzierung des Autoverkehrs, die Ausdehnung der Parkraumbewirtschaftung und die Sperre des Rings für weitere Großveranstaltungen.

Demonstrationen schlecht fürs Geschäft

Gerade letzterer sei durch die "Vielzahl an Demonstrationen" ohnehin bereits stark beeinträchtigt, kritisierte Jank. Zusätzlich zu den Unternehmen, die den Ring als Verkehrsweg nutzten, seien hier die Betriebe der Innenstadt und der angrenzenden Bezirke erheblich betroffen. "Es kann nicht das Ziel der Stadtregierung sein, den Druck auf diese Betriebe noch weiter zu erhöhen", befand die Kammerpräsidentin.

Die Verkehrskonzepte müssten sich daher auch an den wirtschaftlichen Notwendigkeiten orientieren. Deutlich "mehr Engagement" als bisher wäre von der neuen Stadtregierung zudem im Bereich der hochrangigen Verkehrsinfrastruktur angebracht, forderte Jank. Dem Verkehrsministerium die Streichung bzw. den Aufschub wichtiger Projekte wie dem Lückenschluss der Umfahrung S1 "unwidersprochen durchgehen zu lassen", sei nicht zu akzeptieren. (APA)