Wien - Trotz aller positiven Wirtschaftsprognosen ist der Österreichische Arbeitsklima Index seit dem Frühjahr um drei Indexpunkte gesunken. Er liegt jetzt bei 107 Indexpunkten - so schlecht war er zuletzt vor vier Jahren gewesen. Ursache dafür ist unter anderem Angst vor der Zukunft. Das ist das Ergebnis der beauftragten Erhebung der AK Oberösterreich.

Bedenklich sei vor allem die Entwicklung des Arbeitsklima Index bei Arbeitern. Der Wert ist innerhalb eines Jahres von 103 auf 97 Indexpunkte gefallen. Bei den Angestellten ist der Wert mit 112 nach 113 Punkten hingegen fast stabil geblieben. Zurückgefallen sind aber auch die Beamten und Vertragsbediensteten im öffentlichen Dienst (104 beziehungsweise 109 Indexpunkte).

Die Aussichten für den heimischen Arbeitsmarkt und die österreichische Wirtschaft werden generell pessimistisch bewertet. Der entsprechende Wert liegt bei 55 Indexpunkten und damit auf dem Niveau des Jahres 2006. Nur noch 59 Prozent der Beschäftigten sehen die wirtschaftliche Zukunft Österreichs positiv, vor drei Jahren waren es noch 84 Prozent gewesen.

Arbeitsplatzsicherheit

Ähnlich auch das Bild bei der Frage nach der Sicherheit der Arbeitsplätze: 56 Prozent halten diese für unsicher, im Herbst 2007 waren nur 40 Prozent dieser Meinung gewesen. Besonders negativ wird derzeit der Stellenwert von unselbständig Beschäftigten in der Gesellschaft beurteilt. Aktuell beträgt der Wert hier 61 Indexpunkte. Ein Wert, der zuletzt vor zwölf Jahren gemessen wurde.

Die wirtschaftlichen Turbulenzen scheinen sich nach wie vor vor allem in Industrie- und Gewerbebetrieben auszuwirken. Die Arbeitszufriedenheit liegt hier aktuell bei 104 Punkten - um neun Indexpunkte weniger als vor der Krise. Der Handel hat diese Bewegung mit Verzögerung nachgemacht, konnte sich zuletzt aber erholen. Die Arbeitszufriedenheit der dort Beschäftigten ist vom Herbst 2007 bis zum Frühjahr 2010 von 111 auf 105 Indexpunkte gesunken, seither aber um drei Punkte auf 108 gestiegen. Zugelegt hat auch der Unterrichtssektor (um zwei Punkte seit dem Frühjahr auf 113).

Im Gesundheits- und Sozialbereich ist die Zufriedenheit von 113 auf 111 gefallen. Die Krise habe aber auch im öffentlichen Sektor Spuren hinterlassen. Die Arbeitszufriedenheit ist von 113 im Herbst 2007 auf aktuell 108 Indexpunkte abgesackt. (red, derStandard.at)