Seit dem 11.September 2001 habe der Journalismus noch einen Schlag einstecken müssen. Inseratsverluste großer Geldgeber (Fluggesellschaften, Firmen aus dem New Economy Bereich), haben Kündigungen, Heftreduktionen und weitere qualitätsverhindernde Einsparungen mit sich gebracht. Laut Worm ist der kritische Journalismus „nicht mehr wie in früheren Jahren“. Ein freier Vertrag, für den Chefredakteur des „Formats“, war eines der Beispiele dieser Einsparungen.

Journalismus war vor 1970 noch ein höflicher, respektvoller gewesen: Bitten an Politiker wie „darf ich sie zu folgendem Thema befragen...“ waren keine Seltenheit. Devote Verbeugungen anstatt kritischer Fragen gehörten zur Praxis. Investigativer Journalismus begann mit dem Erscheinen der Blätter „trend“ und „profil“, in einer Form die die bisherigen Konventionen missachtete und Politik mitgestaltete. Enthüllungen, die den ehemaligen Wiener Bürgermeister Felix Slavik zu einem der ersten Opfer machten, blieben nicht ungestraft. Dauerbeschlagnahmung des „Profils“ hatte die „heiße Beilage“ zur Folge.

„Damals war die Zeit des großen Journalismus“

Seinen Biss im Fall Androsch, seine Ausdauer über 18 Jahre sich damit beschäftigt und in Folge seinen Aufdeckungen den Rücktritt Androschs aus der Politik forciert zu haben, kommentiert Worm mit: „Im Grunde verdankt er es mir, einer der betuchtesten Industriellen geworden zu sein.“ Trotz kämpferischer Auseinandersetzungen, verband Worm auch Freundschaften mit einheimischen Grössen unserer Politik, Bruno Kreisky war einer davon. Sein erstes Treffen mit den jungen Politiker Haider hatte Worm 1975, Haider erklärte Worm seine Pläne, die damals noch u.a. Gemeindewohnungen für Ausländer vorsahen.

Der Verkauf der Hälfte der „Kronen Zeitung“ an die WAZ (den einheimischen Banken als potenzielle Financiers war das Risiko zu hoch – das erfolgreichste Blatt der Welt zu übernehmen), der Verkauf des Kurier und die dadurch entstandene Mediaprint „brachte einen unheilvollen Einfluss von Eigentümern auf den Journalismus“. Die dadurch entstanden Pressekonzentration, erschwert es unbequemen Journalisten in anderen Redaktionen angestellt zu werden.

Der Irakkrieg 1991 und die Berichterstattung CNNs ließen dessen Methoden zum Maß aller Dinge werden. Die Nachtsichtbilder der Bombardements, die damals das erste Mal für die Bevölkerung zu sehen waren, und das Stillschweigen der Medien bis noch nach einem halben Jahr nach dem Ende des Krieges, über die Tatsache das zigtausende Menschen vor allen Augen gerade umgebracht wurden, spricht für den Zustand des Journalismus seit dem.