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London - Studentenproteste gegen die geplante Verdreifachung der Studiengebühren sind in London in Gewalt umgeschlagen. Nach einem friedlichen Marsch stürmten Demonstranten am Mittwoch die Parteizentrale der regierenden Konservativen, verbrannten Plakate und lieferten sich Handgemenge mit der Polizei. Ein Teil der Teilnehmer besetzte den Empfang im Erdgeschoss, während andere auf das Dach des in Parlamentsnähe gelegenen Gebäudes strömten.

Das Parlament stimmt in den kommenden Wochen über die Pläne der konservativ-liberalen Koalition ab, die Studiengebühren für englische Universitäten auf maximal 9000 Pfund (10.400 Euro) pro Jahr anzuheben. Die Hochschulen sollen mit 2,9 Milliarden Pfund zum Abbau des hohen Staatsdefizits von fast elf Prozent des Bruttoinlandsprodukts beitragen. Die Regierung argumentiert, die höheren Studiengebühren würden den Wegfall der staatlichen Mittel kompensieren und die Attraktivität der Unis erhöhen.

Es war der erste gewaltsame Protest gegen die Pläne der Regierung, die Staatsausgaben in den nächsten vier Jahren um 81 Milliarden Pfund zu kürzen. Im Vergleich zu Ländern wie Frankreich oder Griechenland haben sich die Protestaktionen in Großbritannien bisher eher im Stillen abgespielt. (Reuters, 10.11.2010)