Die diesjährige Oberösterreichische Landesausstellung "Renaissance und Reformation" im Schloss Parz in der Bezirksstadt Grieskirchen lockte heuer 233.270 Besucher an.

Foto: Pia Odorizzi

Linz - Die diesjährige Oberösterreichische Landesausstellung "Renaissance und Reformation" im Schloss Parz in der Bezirksstadt Grieskirchen hat insgesamt 233.270 Besucher verzeichnet. Die am Sonntag geschlossene Schau landete damit auf Platz 15 unter den bisher 28 Landesausstellungen. Diese Bilanz hat Landeshauptmann Josef Pühringer als Kulturreferent zusammen weiteren Organisatoren in einer Pressekonferenz am Montag in Linz gezogen.

Die Landesausstellung beschäftigte sich mit dem geistigen Aufbruch und damit den Wurzeln der modernen Globalisierung im 16. Jahrhundert und setzte sich mit der oft unterschätzten protestantischen Geschichte des Landes auseinander. Sie sei eine intensive, qualitätsvolle Auseinandersetzung mit einem Kapitel der oö. Geschichte gewesen, "das nicht gerade das hellste war", stellte Pühringer fest. Er sei aber froh, das er in einem Land lebe, in dem eine echte Auseinandersetzung in einem offenen und toleranten Klima möglich sei. Die angebotenen Führungen waren über Monate im Voraus ausgebucht. Von den Katalogen wurden doppelt so viele verkauft wie sonst.

In der Region sei ein neues Klima der Gemeinsamkeit entstanden, bilanzierte die Bürgermeisterin von Grieskirchen Maria Pachner, das für das bevorstehende Jubiläum 100 Jahre Bezirk und 400 Jahre Stadterhebung 2013 weiter gepflegt werden soll. Der Superintendent der Evangelischen Kirche in Oberösterreich, Gerold Lehner, erklärte die Landesausstellung zu einem eigenen Stück Geschichte. Zwar seien in den vergangenen Jahrhunderten die Restriktionen schrittweise aufgehoben worden. Aber mit der Landesausstellung sei erstmals jene emotionale Anerkennung ausgesprochen worden, die Gesetze nicht machen können: "Ihr gehört zu uns, ihr seid wichtig für dieses Land, wir nehmen euch wahr und wir sind bereit, auf unsere gemeinsame Geschichte zu schauen".

Wirtschaftliche Bedeutung

Der Präsident der Schlosseigentümerin Messerschmitt-Stiftung, Hans-Heinrich Srbik, stellte eine Nachnutzung des Gebäudes als Veranstaltungsort mit dem Schlosspark, der der Öffentlichkeit zugänglich bleiben soll, und einem "Schlosswirt" in Aussicht. Die notwendigen Beschlüsse müssten aber noch in den demokratischen Gremien gefasst werden. Der Vorstand des Oö. Tourismus, Karl Pramendorfer, betonte die wirtschaftliche Bedeutung der Landesausstellung. Die Wirte hätten über bis zu 30 Prozent Umsatzplus berichtet. Die Wertschöpfung für die Region dürfte insgesamt rund 37 Mio. Euro betragen.

Die Vorbereitungen für die nächste Landesausstellung "Bayern und Österreich, Habsburger und Wittelsbacher" im Jahr 2012 grenzüberschreitend mit dem Freistaat Bayern in Ranshofen, in Mattighofen und Burghausen sind voll im Gange. Es folgt 2013 eine weitere Schau grenzüberschreitende mit Südböhmen über Gemeinsames, Trennendes und bisher wenig Bekanntes im Verhältnis der beiden Länder an mehreren Schauplätzen. 2016 ist eine Landesausstellung in Stadl Paura und Lambach zum Thema "Mensch und Pferd" und 2018 in Enns zu den Römern und dem Donau-Limes geplant. (APA)