Foto: derStandard.at
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Noch dieses Jahr möchte A1 Telekom Austria die nächste Generation des mobilen Internets nach Österreich bringen. Seit vergangenem Freitag lassen sich im Webshop des Mobilfunkers erste Datensticks vorreservieren.Der Mobilfunkanbieter selbst spricht - in Kombination mit dem angebotenen Breitband-Modem - von Downloadraten bis 100 Megabit pro Sekunde, theoretisch seien im eigenen Netz gar 150 Mbit/s möglich. Der WebStandard hatte die Möglichkeit das 4G-Netz von A1 vorab zu testen.

24 Mbit/s in der Innenstadt

Für den Test erhielten wir, den auch im Webshop angebotenen, einen GT-B3730 Breitband-Stick von Samsung, damit sind maximale Datentransferraten von 100 Mbit/s im Download und 50 Mbit/s im Upload möglich. Tests im 7., 9. Und 19. Wiener Bezirk schlugen fehl, im 1. Bezirk war LTE teilsweise verfügbar. Um sicherzugehen nicht im UMTS/HSPA+-Netz von A1 zu surfen wurde das Modem ausschließlich im 4G-Modus betrieben. Im Rauthauspark konnten in mehreren Leitungstests Downloadgeschwindigkeiten von 10 bis 16 Mbit/s erzielt werden, im Upload waren zwischen 1,36 und 0,6 Mbit/s zu erreichen. Die Ping-Zeit bewegte sich zwischen 26 und 31Millisekunden. Während dem rund einstündigen Surfvorgang brach die Verbindung zum 4G-Netz einmal ab.

Bereits mit HSPA+, welches bei A1 seit geraumer Zeit angeboten wird, sind Downloadgeschwindigkeiten bis maximal 21 Mbit/s möglich. Am Karlsplatz in der Wiener Innenstadt erreichte unser Testmodem eine Downloadgeschwindigkeit von 24 Mbit/s, die Ping-Zeit lag zwischen 24 und 25 ms.

Urteil

Verglichen mit einem herkömmlichen Breitbandanschluss über die Telefonleitung ist LTE im Test deutlich schneller. Selbst aufwendige Seiten werden binnen weniger Sekunden vollständig geladen, auch blieb die Geschwindigkeit während dem Testlauf weitgehend konstant. Wirklich nutzbar ist der 4G-Stick allerdings ausschließlich im sogenannten Multi-Mode, wobei das Modem zwischen 2G/3G- und 4G-Netz wechselt. Noch ist die Netzabdeckung in- und außerhalb Wiens zu lückenhaft um konstant mit LTE surfen zu können. Die Testergebnisse sind außerdem mit Vorsicht zu genießen und stark ortsabhängig, wie in der Wiener Innenstadt deutlich wurde. Sind 4G-Sticks erstmal auf dem Markt muss man damit rechnen, dass man sich die Bandbreite mit anderen Nutzern in seiner Umgebung teilen muss.

In Wien wird LTE über die 2,6 Gigahertz-Frequenzen gesendet, was bei etwas dickeren Wänden bereits zu Empfangsproblemen innerhalb eines Raumes führen kann. Daher plant A1 für Unternehmen künftig Pikozellen in den Geschäftsräumen zu installieren um eine Netzabdeckung sicherzustellen.

Zeitplan und Verfügbarkeit

Mitte-September haben die österreichischen Mobilfunker T-Mobile, A1 Telekom Austria, Orange und "3" Mobilfunkfrequenzen im 2,6 GHz-Bereich für rund 39,5 Millionen Euro eingekauft. A1 Telekom Austria ist der erste aktive Anbieter auf dem österreichischen Markt, zu Beginn des nächsten Jahres möchte auch T-Mobile entsprechende Angebote bereitstellen. Orange und "3" halten sich zum Marktstart noch bedeckt.

Das Produkt "A1 LTE Breitband" kostet derzeit 90 Euro monatlich, dafür bekommen Nutzer 30 Gigabyte Datenvolumen pro Monat. Der Samsung-Stick kostet einmalig 490 Euro, die Mindestvertragslaufzeit liegt bei 24 Monaten. (pd)

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