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Im Bild: die Beklagte, Jammie Thomas-Hasset.

Foto: AP

In den USA verurteilte ein Geschworenengericht die 33-jährige Jammie Thomas-Rasset, im mittlerweile dritten Gerichtsverfahren, zu 1,5 Millionen US-Dollar Schadenersatz. Ihr wurde vorgeworfen mutwillige Urheberrechtsverletzungen durch Filesharing begangen zu haben. Im ersten Verfahren lag die Strafe noch bei vergleichsweise milde 222.000 Dollar.

Insgesamt verbreitete Thomas-Rasset 24 Musikstücke im Internet, für jedes davon sprachen die Geschworenen eine Strafzahlung von 62.500 Dollar aus.

Gemildertes Urteil

Bereits im Jahr zuvor war Thomas-Rasset zu 80.000 Dollar Schadenersatz pro Titel verurteilt worden, ebenfalls durch eine Jury. Damit belief sich die Strafe auf 1,92 Millionen Euro, welche der damalige Richter Michael Davis als unverhältnismäßig empfand. Er senkte die zu zahlende Summe auf 54.000 Dollar, also 2.250 Dollar pro Song. Sowohl Thomas-Rasset als auch die klagende Partei, der US-Musikindustrie-Verband RIAA waren damals in Berufung gegangen.

Gesetz

Die Anwälte Thomas-Rassets meinen, das nunmehrige Urteil sei verfassungswidrig, da das die zu zahlende Summe weit über den tatsächlichen Schaden hinausgehe. Das US-amerikanische Copyright-Gesetz sieht vor, dass pro Verstoß zwischen 750 und 150.000 Dollar Schadenersatz gezahlt werden müssen.

RIAA will abschrecken

Dem RIAA scheint es darum zu gehen ein möglichst abschreckendes Exempel zu statuieren. Der Verband zeigte sich mit dem Urteil der Jury zufrieden, nicht aber mit jener des Richters. Laut CNN habe der Verband Thomas-Rasset angeboten den Streit gegen Zahlung von 25.000 Dollar beizulegen, dafür müsse die damalige richterliche Entscheidung allerdings gestrichen werden. (pd)

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