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Die Impulse aus der Euro-Abwertung des ersten Halbjahres sind aufgezehrt, und ein selbsttragender Aufschwung ist noch nicht in Sicht.

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Grafik: APA

Wien - Das Barometer der österreichischen Industriekonjunktur hat im Herbst 2010 einen neuen Höchststand erklettert, die Erwartungen für die nächsten sechs Monate gehen aber wieder etwas zurück. Die "Impulse aus der Euro-Abwertung des ersten Halbjahres sind aufgezehrt, und ein selbsttragender Aufschwung ist noch nicht in Sicht", sagte Markus Beyrer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV). Der größte Klotz am Konjunktur-Bein: Die Nachfrage nach Investitionsgütern wird voraussichtlich auch nächstes Jahr noch nicht anspringen.

Die Industriellen rechnen im nächsten Jahr mit einem realen Wachstum der Firmeninvestitionen von 3 bis 4 Prozent, wovon drei Viertel freilich nicht in Erweiterungsinvestitionen gehen werden, wie IV-Ökonom Christian Helmenstein sagte: "Und ohne einen Aufschwung in diesem Bereich wird es keinen selbsttragenden Konjunkturaufschwung geben." Dennoch hält Helmenstein für 2011 ein Wachstum von mehr als zwei Prozent für möglich, wenn auch "eher aus statistischen Gründen". Einen Rückfall in einer Rezession schloss er aus.

Optimismus nimmt ab

Das IV-Konjunkturbarometer ist nach der steilen Erholung seit Mitte 2009 im Herbst 2010 erneut etwas gestiegen - um 1,7 Punkte auf 24,9 Zähler. Der Index ist ein Mix aus der aktuellen Geschäftslage und kurzfristigen Zukunftserwartungen. Merklich umfangreicher geworden sind im dritten Quartal die Auftragsbücher - vor allem wegen Orders aus dem Ausland. Der Auftragsbestand erreicht mittlerweile wieder das Niveau der unmittelbaren Vorkrisenzeit (Mitte 2008). Deutlich verbessert hat sich auch die aktuelle Ertragssituation, die von zuvor zehn Punkten auf 26 Punkte im Herbst 2010 zugelegt hat.

Für die Zukunft ist der der Unternehmeroptimismus aber kleiner geworden. Die Geschäftslage in sechs Monaten zum Beispiel wir klar schlechter eingeschätzt als vor drei Monaten. Absolut gesehen überwiegen aber nach wie vor die Optimisten.

Das Konjunkturbarometer wird vierteljährlich erhoben. Er basiert auf den Rückmeldungen von 447 Industrieunternehmen. Er hatte im Frühjahr 2009 mit minus 27 Punkten seinen Tiefpunkt erreicht. (APA)