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"Da die Seitenbetreiber nicht festgestellt werden können, nehmen wir die Internet Service Provider in die Pflicht", verkündeter der "Verein für Anti Piraterie" (VAP) am Dienstag. Dementsprechend strengt man einen Musterprozess wegen Streamingangeboten im Internet gegen den Breitbandanbieter UPC an. Es sei die Aufgabe der Provider, die Verbreitung kopiergeschützter Inhalte zu unterbinden. Konkret geht es um die Sperrung des im deutschsprachigen Raum weitbekannten Streamingdienstes kino.toder WebStandard berichtete.

Über 1.500 IP-Adressen sollen gesperrt werden

Zuvor verschickte der VAP außergerichtliche Aufforderungsschreiben an heimische Internet Service Provider. In den Schreiben (siehe Faksimile) – das dem WebStandard vorliegt - wird allerdings nicht nur die Sperre von kino.to verlangt. Geht es nach der VAP, sollten gleich über 1.500 IP-Adressen, ganze IP-Blöcke, sowie neun weitere Domains für österreichische User gesperrt werden. Durch diese IP-Sperre wären wohl auch zahlreiche Websites, die nichts mit kino.to zu tun haben, von Österreich aus nicht mehr erreichbar.

Abgelehnt

Die ISPA, die Dachorganisation der heimischen Internetwirtschaft, lehnte diese Sperre klar ab. "Wir werden uns nicht auf Zuruf der einknickenden Urheberrechtsindustrie auf illegales Terrain bewegen", erklärte dazu ISPA Generalsekretär Andreas Wildberger. "Es fehlt jegliche Rechtsgrundlage, wegen möglicher Urheberrechtsverletzungen Websites zu blockieren." (sum)

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