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Wien - Österreichs größter Tourismuskonzern kauft eines der bekanntesten Wiener Kaffeehäuser: Die Verkehrsbüro Group wird das Cafe Central in der Herrengasse vom derzeitigen Besitzer, der Karl Wlaschek Privatstiftung, übernehmen - sowie die Palaisgebäude der Stiftung (zu der derzeit das Palais Ferstel und das Palais Daun-Kinsky gehören, Anm.). Das teilte das Verkehrsbüro am Dienstag mit.

Die Verkehrsbüro Group wird das Cafe Central bzw. die Palaisgebäude nicht kaufen, sondern vielmehr als künftiger Betreiber fungieren. Das betonte eine Sprecherin am Dienstagnachmittag. Die Pläne zur vorgesehenen Tochtergesellschaft würden aber erst kommende Woche enthüllt, verwies sie auf die für Montag angesetzte Pressekonferenz. Das Verkehrsbüro werde einen "zusätzlichen Geschäftszweig" im Eventbereich übernehmen und plane damit eine deutliche Wachstumsoffensive, hieß es in der Ankündigung.

Das Cafe in der Wiener City zehrt von seinem Ruf als Stammlokal von Persönlichkeiten wie Karl Kraus oder Franz Kafka. Tatsächlich wurde das Kaffeehaus in seiner heutigen Form aber erst im Sommer 1982 (wieder)eröffnet, allerdings im Arkadenhof des Palais. Erst vier Jahre später zog man an den jetzigen Standort, in eine ehemalige Bankschalterhalle.

Ursprünglich sperrte das Cafe bereits im Jahr 1876 auf und zog bald eine Reihe von Künstlern an. 1943 musste das Central dann schließen und blieb dies fast 40 Jahre lang. Dann war der Historismusbau im Renaissancestil mit finanzieller Unterstützung von Billa-Gründer Wlaschek renoviert worden. 2001 übernahm die Palais Events Veranstaltungen GmbH, die zur Karl Wlaschek Privatstiftung gehört, endgültig das Palais Ferstel und das darin angesiedelte Cafe Central.

Über die Verkaufssumme gab es in der Vorankündigung keine Information. Offen ist noch die kartellrechtliche Genehmigung, hieß es. (APA)