Die Webseite des Friedensnobelpreises ist Ziel eines Hacker-Angriffs geworden. Wie der norwegische Telekom-Konzern Telenor am Dienstag mitteilte, wurde die Attacke zu einer Universität in Taiwan zurückverfolgt. Das bedeute aber nicht, dass der Angriff tatsächlich von dort aus gestartet worden sei, sagte der Telenor-Sicherheitsbeauftragte Frank Stien der Nachrichtenagentur AFP. Hacker nutzen oft mehrere Rechner als Deckadressen, um ihre Spuren zu verwischen. Der diesjährige Friedensnobelpreis war vor knapp drei Wochen dem inhaftierten chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo zuerkannt worden. Peking hatte dagegen heftig protestiert.

Angriff bestätigt, Täter nicht aufgespürt

"Wir können nichts über die Identität des Angreifers oder seine Motive sagen", sagte Telenor-Experte Stien. Bei dem Angriff sei ein Trojaner-Virus zum Einsatz gekommen. Besucher der Webseite www.nobelpeaceprize.org könnten ihre Rechner damit infiziert haben. Trojaner sind scheinbar harmlose Programme, die Schadsoftware in Rechner einschleusen - sei es um heimlich Daten abzugreifen oder die Kontrolle über den Computer zu übernehmen.

Das Nobel-Institut in Oslo bestätigte den Angriff. Ihm zufolge ist das Problem inzwischen gelöst. "Es ist nicht mehr gefährlich, auf die Webseite zu gehen", sagte eine Vertreterin des Instituts. (APA/AFP)