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Mehr als Zweidrittel aller Handelslehrlinge geben an, Überstunden geleistet zu haben.

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Lehrlinge, die eine Ausbildung zum Einzelhandels-, Großhandels- oder Bürokaufmann/-frau machen, sind mit ihrer Situation teilweise unzufrieden. Das ergibt eine aktuelle Umfrage der Jugendorganisation der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp).

In Österreich gibt es mehr als 131.000 Lehrlinge, mehr als 19.000 sind im Handel beschäftigt.

1534 Lehrlinge wurden für die Umfrage österreichweit befragt, im Folgenden die wichtigsten Ergebnisse:

  • 54 Prozent sagen, ihr aktueller Lehrberuf ist nicht ihr Wunschlehrberuf.
  • Ebenfalls 54 Prozent beantworten die Frage, ob es schwer war, eine Lehrstelle zu finden mit "Ja".
  • 42 Prozent haben manchmal Angst ihre Lehrstelle zu verlieren.
  • Mehr als 35 Prozent sagen, sie haben Probleme, wenn sie in Krankenstand gehen.
  • Mehr als Zweidrittel aller Handelslehrlinge geben an, Überstunden geleistet zu haben.
  • Mehr als die Hälfte der Betroffenen musste schon einmal am Samstag nach 13 Uhr arbeiten.
  • 75 Prozent hätten am Samstag lieber frei.
  • Mehr als 63 Prozent wollen am Sonntag auf keinen Fall arbeiten: "Da würde ich den Beruf wechseln."

Gewerkschaftsvertreter fordern angesichts der präsentierten Zahlen Maßnahmen, um eine Besserstellung der Lehrlinge zu erreichen. "Die Zahlen sind leider wieder schockierend und alarmierend", sagt Gewerkschafts-Jugendsekretär und SPÖ-Kandidat Christoph Peschek zu derStandard.at, "bekanntlich geht es bei der Lehre um Ausbildung und nicht Ausbeutung." Peschek fordert das Arbeitsinspektorat sowie die Wirtschaftskammer "dringend" auf, entsprechende Initiativen zu starten. (rwh, derStandard.at, 22.10.2010)