Im November kommt der neue Passat, der in Paris vorgestellt wurde, zu den Händlern. Er ist jetzt innovativer, leiser und sparsamer. Nur: Den Eindruck, eine ganz neue Generation zu sein, macht er trotzdem nicht

Dem neuen Passat springt das Konzerndesign regelrecht aus dem Blech und den Scheinwerfern. Er habe das Aussehen des Phaeton, sagen die VW-Designer. Und die Techniker schlagen sofort in dieselbe Kerbe, wenn sie den Passat als Oberklasse-Auto in der Mittelklasse bezeichnen - weil er so viele technische Innovationen mitbekommen hat.

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Da ist die Müdigkeitserkennung, die in den Ausstattungsvarianten Comfortline und Highline serienmäßig ist. Das System analysiert das Lenkverhalten des Fahrers und wie lässig der die Pedale bedient. Ändert sich dieses Verhalten während einer längeren Fahrt oder ist man schon länger als vier Stunden unterwegs, rät der Passat zur Kaffeepause.

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Hat der erste Passat 1973, im Vergleich zum aktuellen, noch gerumpelt und gescheppert, ist jetzt das Fahrwerk sehr komfortabel, und im Innenraum geht's so leise zu, dass man den Beifahrer mit den Zähnen knirschen hört, wenn man ihn nicht hinters Volant lässt. Überarbeitete Dämmstoffe in den Türen und dem Armaturenbrett sowie neue Akustikfolien in der Windschutz- und den Seitenscheiben leisten eine hervorragende Arbeit.

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Der neue Passat ist außerdem der erste VW mit einem City-Notbremssystem, das aus 30 km/h selbstständig bremst, wenn er ein stehendes Hindernis erkennt, statt es umzufahren. Dieses System ist eine Weiterentwicklung der automatischen Distanzregelung ACC plus Front-Assist.

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Die edelste der neuen Spielereien nennt sich "Easy Open". Man fußelt galant unter die hintere Stoßstange, und schon springt der Deckel des Kofferraums auf. Eine einfache, aber ziemlich geniale Lösung, wenn man beide Hände voller Akten hat, die ohne Grundberührung ins Autoheck sollen.

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Gut, beim Wocheneinkauf steht man vor einem ähnlichen Problem - weil aber vermutlich über 80 Prozent aller Passats Teil eines Fuhrparks sein werden, wird Ersteres nicht seltener eintreten.

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Wenn wir schon Zahlen jonglieren: Der Prozentsatz an Limousinen wird ebenfalls bei etwa 20 Prozent liegen - das ist so hoch, wie der Anteil an DSG-Automaten, mit dem zu rechnen sein wird. Und ja, fast 90 Prozent der in Österreich verkauften Motoren werden Diesel bevorzugen.

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Der sparsamste Diesel, der 1,6 TDI mit BlueMotion, verbraucht laut Herstellerangabe nur mehr 4,2 Liter auf hundert Kilometern. In Summe verbrauchen die neuen Passats um 18 Prozent weniger.

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Kurz gesagt ist der Neue leiser, innovativer und sparsamer. Nur einen Eindruck hinterlässt die siebente Generation nicht: ein komplett neues Fahrzeug zu sein.

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Vielmehr scheint es, als ob der neue Passat ein sehr gelungenes Facelift durchlebt hat. Da gibt es keinen überraschenden neuen Knopf im sauber verarbeiteten Innenraum, keine bösen Überraschungen für eingefleischte Passat-Fahrer.

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Aber vermutlich hat VW den doch komplett neuen Passat absichtlich so getrimmt, dass sich bestehende Kunden schon beim Öffnen der Tür wie zu Hause und wohl fühlen. (Guido Gluschitsch/DER STANDARD/Automobil/22.10.2010)

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