SS-Mitglieder schikanieren einen Gefangenen im Konzentrationslager Sachsenhausen. Die Sonderausstellung "Von der Sachsenburg nach Sachsenhausen" im  Berliner Dokumentationszentrum Topographie des Terrors zeigt bis Ende Februar  nächsten Jahres 100 von insgesamt 460 Bildern aus dem Fotoalbum des ersten KZ-Kommandanten von Sachsenhausen, Karl Otto Koch.

Foto: Dokumentationszentrum Topographie des Terrors

Berlin - Eine Sonderausstellung des Berliner Dokumentationszentrums Topographie des Terrors zeigt ab Mittwoch das dienstliche Fotoalbum des ersten KZ-Kommandanten von Sachsenhausen, Karl Otto Koch. Unter dem Titel "Von der Sachsenburg nach Sachsenhausen" sind 100 von insgesamt 460 Bildern zu sehen, die die Entwicklung des deutschen KZ-Systems zwischen 1933 bis 1937 exemplarisch abbilden, sagte Kurator Günter Morsch in Berlin.

"Das Album zeigt den Dienst und das Selbstverständnis der KZ-SS", sagte Morsch. Der Bau des KZ Sachsenhausen ab 1936 sei ein "Einschnitt" in das KZ-System gewesen. "Mit Sachsenhausen, nur acht Kilometer von Berlin entfernt, beginnt die Phase der großen, vom Reißbrett aus geplanten KZ-Objekte. 

Mörder-Bande stilisierte sich als "anständige Truppe"

Koch war ein maßgeblicher Akteur dieses Systems." Das privat fotografierte Album zeige die Mörder aus der SS, wie sie sich selbst als "anständige Truppe" stilisierten. Laut Morsch wurde das Album nach 2000 in den Archiven des KGB-Nachfolgers FSB in Moskau entdeckt. Koch war vor Sachsenhausen unter anderem Kommandant der KZ Sachsenburg bei Chemnitz und Columbia in Berlin.

Die bis Februar 2011 eingerichtete Wechselausstellung folgt einer Schau zu Litzmannstadt. Ab April soll im Dokumentationszentrum eine Ausstellung zum Eichmann-Prozess 1961 in Jerusalem gezeigt werden. Die neu gestaltete Topographie in Nachbarschaft des Gropius-Baus öffnete im Mai 2010 für Besucher.

Auf dem Gelände waren während der NS-Zeit die Zentralen von SS und Gestapo sowie das Reichssicherheitshauptamt untergebracht. In dem Zentrum ist eine Dauerausstellung über den "Ort der Täter" zu sehen. Außerdem gibt es Seminarräume, eine Bibliothek und ein Archiv. (red/APA/dapd)