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Foto: Archiv

Nach der Premiere im Vorjahr findet nun zwischen dem 20. und 23. Oktober 2010 die zweite Ausgabe der openSUSE-Konferenz statt: Vier Tage lang will man sich in einer Vielzahl an Sessions über die weitere Zukunft der Distribution - und der darin zum Einsatz kommenden Technologien - austauschen, dies unter dem den internationalen Charakter freier Software-Kooperation betonenden Motto "Collaboration across Borders".

Desktop

Zu den grossen Themen gehören dabei einmal mehr die aktuellen Entwicklungen im Desktop-Umfeld, so steht ja beispielsweise mit GNOME 3.0 eine neue Generation eines der beiden grossen Open-Source-Projekte in diesem Bereich vor der Veröffentlichung. Freilich tut sich auch bei KDE einiges, ein entsprechender Vortrag will über die mit openSUSE 11.4 in dieser Hinsicht kommenden Neuerungen informieren. Dass die beiden Projekte viel gemeinsames haben - und in Zukunft die Kooperation noch vertiefen wollen - verdeutlicht auch der Umstand, dass die Donnerstags-Keynote gemeinsam von Cornelius Schumacher (KDE) und Vincent Untz (GNOME) gehalten wird.

LibreOffice

Zu den weiteren Themen gehört das Netbook-Linux MeeGo, auf das ja auch Novell als Einkommensquelle setzt, und von dem es seit kurzem mit "Smeegol" eine openSUSE-basierte Variante gibt. Gleich einen ganzen Tag (Freitag) widmet man der vor kurzem ins Leben gerufenen OpenOffice.org-Abspaltung LibreOffice, wo man sowohl über die Hintergründe des Forks als auch über Möglichkeiten der Beteiligung an der Entwicklung sprechen will.

Server

Natürlich gibt es aber auch wieder zahlreiche Sessions zu Server-Themen: Neben den Vorzügen des openSUSE Build Services stehen hier etwa das Administrations-Tool WebYaST, die Groupware Kollab oder die MySQL-Abspaltung MariaDB im Fokus des Interesses.

Hintergrund

Die aktuelle Konferenz fällt in eine für openSUSE durchaus "spannende" Phase, befindet sich doch sowohl die Distribution selbst als auch das unterstützende Firmen-Umfeld gerade im Umbruch. So feilt man etwa bei openSUSE selbst schon seit einigen Monaten an einem Grundsatzpapier, dass die künftige strategische Ausrichtung vorgeben soll. Aktuelle Entwürfe sehen dabei vor allem einen Fokus auf "Heavy User" vor, die ihren Rechner oft und intensiv nutzen, mit AnfängerInnen rechnet man hingegen weniger.

Novell

Für das weitere Fortkommen der Distribution aber mindestens ebenso spannend: Der Softwarehersteller Novell, der seine Enterprise-Produkte auf openSUSE aufbaut und den allergrößten Teil der EntwicklerInnen stellt, könnte schon bald übernommen werden. Das Unternehmen hat sich in den letzten Monaten recht offensiv auf die Suche nach einem Käufer gemacht, wobei sich offenbar einige Interessenten gemeldet haben.

VMware

Zuletzt waren Berichte aufgekommen, nach denen der Virtualisierungsexperte VMware an einer Übernahme der Linux-Sparte von Novell interessiert sei. Ob es tatsächlich zu einer solchen Aufsplitterung kommt, und ob man dann auch schafft einen anderen Käufer für die schwächelnden Bestandsgeschäfte wie Groupwise oder Netware zu finden, ist vorerst allerdings noch recht unsicher. (Andreas Proschofsky aus Nürnberg, derStandard.at, 19.10.10)

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