So plappert sie gleich ungefragt los, verstimmt wegen der (ihre Lebensleistung nicht ausreichend würdigenden) Ansage, bestellt Wasser statt Wein, auch das gebe es ja unter Künstlern, nicht alle würden saufen. Künstlerin also - fragt Stermann. Klar, so Frau Nick, und noch viel mehr! Sie bräuchte eigentlich einen Talentekoordinator, und Stermann legt verständnisvoll nach, sie sei doch auch Theologin gewesen? Nun ja, so Désirée Nick, einst habe sie auch Religion so unterrichtet, wie das heute längst üblich ist, worauf Stermann & Grissemann zum Thema Drogen wechseln.

Foto: ORF/Hans Leitner

Klar habe sie konsumiert. Allerdings zu einer Zeit, "als Drogen noch gesund waren. Heute bevorzuge ich nur noch körpereigene Sekrete." Kein Rauchen, kein Trinken, nicht einmal "die Pille nahm ich" . "Verhütung also durch pure Willenskraft" , will Stermann wissen. "Nein, unbefleckte Empfängnis!" Stermann: "Du bist also noch Jungfrau?" "Vielleicht schon wieder", meint die Autorin (letztes Buch: Liebling: ich komm später), die, wie man erfährt, ältere Herren bevorzugt - "die geben sich Mühe, sie denken, es wäre das letzte Mal."

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So ging das noch eine Weile weiter, Grissemann versuchte die Künstlerin zwar durch Brüllen am Reden zu hindern, aber es musste raus; es galt, Dinge zurechtzurücken, "ihr wolltet mich ja mit einem billigen Tittenwitz ansagen!" Da sie aber selbst gerne Leute beleidigt und dies "nur meine Form ist, Liebe zu zeigen" , war dann alles gut. Und bei uns keimte die Erkenntnis, dass in dieser Sendung einiges an Leben ist, selbst wenn die Pointenmesser fersentief fliegen. (Ljubiša Tošić, DER STANDARD; Printausgabe, 16./17.10.2010)

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