Elle veut le chaos
Immer wieder widmet sich Côté der kanadischen Landschaft, der oftmals abweisenden, von seltsamer surrealer Schönheit geprägten ländlichen Gegend und Einöde Québecs. In Elle veut le chaos sind dieses Land, die Natur, das Dorf, einzelne Gegenstände aufgenommen wie Darsteller. Wie Menschen, die die Hauptfigur in ihren Tagträumen, Fantasien und tatsächlichen Konflikten begleiten. Nach dem Tod ihrer Mutter lebt das Mädchen Coralie alleine mit ihrem Stiefvater, einem ehemaligen Mafioso, in der kanadischen Wildnis, in der allerhand verstörende Charaktere auftauchen. Gangster, russische Prostituierte und der Ex-Häftling Pierrot, der Coralie mit seiner Liebe verfolgt. Côté bewegt sich hier in die filmische Welt eines Melodrams, in eine manchmal fast comichaft zugespitzte Erzählung und beweist große kinematografische Gestaltungsfähigkeit.
01.11.2010 16:00 Metro

Foto: Viennale

Leonard Cohen: Live at the Isle of Wight 1970
Zum ersten Mal vollständig zugänglich gemacht: die Filmaufnahmen eines der legendärsten Konzertauftritte der Popgeschichte. In der Nacht des 31. August 1970, nach einem der letzten Auftritte von Jimi Hendrix, drohte das berühmte Musikfestival auf der Isle of Wight in Chaos und Gewalt zu versinken. 600.000 aufgebrachte Besucher hatten die Bühne zum Teil in Brand gesetzt, randalierten. Da betritt ein unrasierter, völlig übermüdeter und restbetrunkener Mann schlurfend das Geschehen, nimmt das Mikrofon und beginnt zu singen. Schnörkellos, unsentimental und zeitlos: "Like a bird on the wire, like a drunk in a midnight choir..."
Der Rest ist Geschichte.
02.11.2010 23:00 Gartenbaukino

Foto: Viennale

Film socialisme
Godard, mittlerweile fast 80, hat eine filmische Freiheit und Unabhängigkeit erreicht, die ihresgleichen im Kino nicht kennt. Der alte Magier vom Genfer See mischt die Genres und Texte, Musiken und Bilder, die Orte und Figuren auf so spielerische und zugleich analytische Weise, dass die einmalige Betrachtung seines neuen Werks nur eine Ahnung von alldem hinterlässt. Zuerst auf einem Kreuzfahrtschiff durchs Mittelmeer und dann in einer Garage und Tankstelle irgendwo abseits der großen Welt lässt Godard eine Bühne dieser Welt entstehen, die gar nicht groß ist, sondern verwirrend, traurig, eigensinnig und begleitet von einem wunderbaren filmischen Lächeln.
03.11.2010 13:30 Urania

derStandard.at/Kultur verlost Karten für ausgewählte Filme im Rahmen der Viennale '10.
>>>Zum Gewinnspiel

Foto: Viennale