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Der Trabant soll nach den Plänen der Herstellerfirma als Mischung aus Pkw, Traktor und Kleinlaster seine Wiederauferstehung feiern.

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Zwickau - Die einstige Trabant-Schmiede in Zwickau plant einen robust und simpel konstruierten Trabi speziell für den afrikanischen Markt. Es gebe die Idee für ein "AfriCar", das mit einfachsten Mitteln repariert werden könne, sagte der Leiter der Entwicklung bei der Sachsenring Fahrzeugtechnik GmbH, Roman Winkler, am Mittwoch in Zwickau. "Damit soll einer relativ gering bemittelten Bevölkerung in einem Schwellenland die Möglichkeit gegeben werden, sich zu mobilisieren", erläuterte er.

Machbarkeitsstudie

Zunächst müssten aber in einer Machbarkeitsstudie die technische Realisierung und Vermarktungschancen geprüft werden. Die Idee für das "AfriCar" soll am 7. Mai auf dem Wirtschaftsgipfel des Economic Forum Deutschland in Kronberg bei Frankfurt am Main vorgestellt werden.

"Low-Tech statt High-Tech"

Das Fahrzeug solle kein "Trabi-Revival" werden, betonte Winkler. Die Maxime laute aber ebenfalls "Low-Tech statt High-Tech". Sachsenring will demnach in Zwickau das technische Konzept entwickeln, die Technologie und Fertigungstechnik planen, den Prototypen bauen und eine Musterfertigung errichten. Produziert werden soll das Fahrzeug weitgehend in den afrikanischen Ländern.

Nach Angaben des Economic Forum Deutschland soll der "Afrika-Trabi" so simpel gehalten sein, dass er "unkaputtbar" ist. Das Fahrzeug sei als Mischung aus Pkw, Traktor und Kleinlaster für den Transport von Menschen und Lasten konzipiert. Es gehe darum, das Know-how ostdeutscher Unternehmen für die Fertigung von Produkten für Gebiete außerhalb der westlichen Industriewelt zu nutzen, erklärte Forum-Chef Paul Dolan. Ziel des Forums ist es nach eigenen Angaben, mit speziellen Initiativen die deutsche Wirtschaft anzukurbeln.

Investorensuche

Der Automobil-Zulieferer Sachsenring hatte im Mai vergangenen Jahres Insolvenzantrag gestellt, nachdem die Bemühungen um einen Investor gescheitert waren. Derzeit laufen nach Angaben des Insolvenzverwalters Gespräche mit potenziellen Käufern. Bis Mitte des Jahres könnten die Verhandlungen abgeschlossen sein. Die Produktion läuft unterdessen weiter. Die Sachsenring Automobiltechnik AG, zu der die Fahrzeugtechnik GmbH gehört, ist Nachfolgeunternehmen des früheren VEB Sachsenring Zwickau, in dem zu DDR-Zeiten der Trabant produziert wurde. In Zwickau waren von 1957 bis 1991 insgesamt rund 3,3 Mio. Trabis vom Band gelaufen. (APA)