Nach Jahren des Patts zwischen den europäischen Satellitenproduzenten zeichnet sich nun eine gemeinsame Lösung ab. Der französische Technologieriese Alcatel dürfte seinen Widerstand gegen ein Zusammengehen mit seinem Konkurrenten Astrium aufgeben. Das berichtet das Wall Street Journal am Mittwoch. Demnach habe sich Alcatel-Chef Serge Tchuruk dem Druck der französischen Regierung gebeugt und befürwortet nun eine Zusammenarbeit der Raumfahrtzweige beider Unternehmen.

Lösungen

Gespräche zwischen beiden Unternehmen werden sicher stattfinden, sagte Tchuruk. Ob diese Verhandlungen in einem bloßen Joint Venture zwischen Alcatel und Astrium oder sogar in einem richtigen Merger münden, steht dagegen noch nicht fest. Eine Kombination der Raumfahrtbereiche würde freilich die beiden Konzerne aus ihrer gegenseitigen Blockade lösen, die bisher einen effizienten Wettbewerb gegen die US-Konkurrenz behindert hat. Eine Fusion oder eine Allianz würde darüber hinaus den Druck auf die US-Konzerne Boeing, Lockheed Martin und Loral Space & Communications erhöhen, die selbst auf eine Serie erfolgloser Konsolidierungsverhandlungen zurückblicken.

Mehr für Astrium

Der Antrieb zur paneuropäischen Zusammenarbeit geht insbesonders von Astrium und dessen Mutter, dem Luftfahrtkonzern EADS, aus. Astrium dürfte, sagte Frost & Sullivan-Analystin Juliette Salvati, von einer Allianz mehr profitieren. Durch seine engeren Beziehungen zu europäischen Agenturen und sein bürokratischeres Managementsystem wird es eine allfällige Allianz dominieren, betonte Salvati. (pte)