BMW Die wichtigsten Neuheiten im Überblick: BMW X3, Concept 6er Coupé, Mini Scooter E Concept. Bedeutendster BMW-Neuzugang ist natürlich der X3. Auch, wenn er nicht mehr in Graz gebaut wird, sondern - wie X5/X6 - in den USA. Mit 4,65 m Länge passt der Bayern mittlere SUV-Baureihe nun perfekt zwischen X1 (4,45 m) und X5 (4,86 m). Zum Marktstart (20. November) stehen drei Motorisierungen zur Auswahl, zwei Benziner (258 und 306 PS) und ein Diesel (184 PS). Erstmals gibt's auch für 6-Zylinder und 8-Gang-Automatik das Spritsparsystem Start-Stopp. Preispalette: 43.350 bis 60.900 €.

Mini wiederum nimmt den Markennamen ernster als je zuvor und präsentiert das Scooter E Concept. Motto: zwei Räder, eine Spur, null Emissionen. Sieht spaßig aus und würde Sinn machen. An Bord des Elektro-Rollers: Lithium-Ionen-Batterie sowie ein Verbindungskabel zum Aufladen an jeder Steckdose.

DAIMLER CLS! CLS!! CLS!!! Die erste Generation dieses Trendsetters für viertürige Coupés läuft aus und fährt vermutlich geradewegs in die Sammlung des MoMA in New York (wo z. B. auch schon der Smart steht), weil nämlich die zweite Generation in den Startlöchern scharrt. Selbige, die ab Jänner erhältlich sein wird und sich neuerdings mit dem Audi A7 Sportback herumbalgen muss, übernimmt jedenfalls den genial von der Front zum Heck gespannten Bogen. Ob das Design insgesamt ein so großer Wurf wie der erste ist, muss sich noch weisen. Zum Auftakt gibt's zwei V6-Versionen: CLS 350 CDI (265 PS; ab 69.900 €) und CLS 350 (306 PS; ab 70.730 €) mit Start-Stopp. Außerdem war da noch die kleinserienstartbereite A-Klasse E-Cell. Weiters kurz zu melden: Facelift CL (ab sofort, 435-630 PS, 137.750 bis 272.250 €). Nobelsparmeister S 250 CDI (Normverbrauch: 5,7 l / 100 km! Ab Jahresende).

Und dann war da noch das Smart-Pendant zum Mini Elektroscooter, der "escooter". Wirkt ähnlich trendy wie jener, fährt ebenfalls mit Li-Ion-Batterie und insgesamt angeblich bis zu 100 km weit. Für ihn wie für den Einspur-Mini gilt: her damit!

FIAT Im Fiat-Konzernverbund konzentriert man sich auf die Arbeit am Detail, darunter zwei neue Performance-Kits "esseesse" für Abarth Punto Evo (180 PS) und Abarth 500C (160 PS).

Die wichtigste Novität kommt aber aus der US-Reichshälfte: Der neue Jeep Grand Cherokee darf endlich starten. In Österreich wird das Ende November der Fall sein. Zum Einsatz kommen zunächst ein völlig neuer 3,6-Liter-Pentastar-V6 (286 PS) und der legendäre 5,7-Liter-V8 (352 PS), Diesel folgt Mitte 2011.

FORD Zwar feierte der neue Focus schon im Januar auf der Detroit Auto Show seine Weltpremiere. In Paris ist nun aber die gesamte Palette versammelt, also Kombi, 3- und 5-Türer (ab Anfang 2011) - sowie, das nun aber in Weltpremiere, eine Vorschau auf das am schärfsten focussierte Teil, den ST. Die seriennahe Studie zeigt schon mal, worauf man sich einstellen wird können: Macho-Optik und 250 Turbo-PS, bereitgestellt vom 2,0-Liter-Benzindirekteinspritzer. Ansonsten: Facelift Mondeo (ab 22. Oktober), neuer C-Max und Grand C-Max (ab Jahresende; 19.050 bis 32.200 €).


Facelift beim Mondeo (Siehe Ansichtssache).

GM Auch Opel setzt auf kompakt und erweitert die Astra-Palette um den Sports Tourer, den Kombi also. 500 bis 1550 Liter fasst dessen Kofferraum, 95 bis 180 PS leisten die Motoren, 17.290 bis 29.830 € wird das praktisch kosten. Ab November. Und ähnlich wie Ford mit dem ST macht auch Opel Gusto auf einen maximal mobilen Ableger: Der Astra GTC holt aus seiner 2,0-Liter-Maschine zwar noch mehr Schmalz als der Kölner Gegner (290 Turbo-PS), ist allerdings eine Spur weniger aggressiv gestylt als jener. Außerdem gesehen: Range-Extender-E-Mobil Ampera in seiner endgültigen Erscheinungsform.

Chevrolet erweitert das Cruze-Angebot Mitte 2011 um einen 5-Türer (Hatchback), zu diesem Zeitpunkt sollte dann auch der neue Aveo eintreffen.

HONDA Still und heimlich baut Honda sein Hybridangebot aus, nun ist der Jazz dran. Die Technik kennt man von Insight und CR-Z - es kommt also ein 1,3-Liter-Benziner zum Einsatz, kombiniert mit stufenlosem CVT-Getriebe und E-Motor dazwischen. Österreich-Start: Frühjahr 2011. Mehr können wir für Ihr praktisches Umweltgewissen nicht tun. Oder so.

HYUNDAI setzt an der Seine ganz auf den ix20. Einer der wenigen Serienfahrzeuge hier, die unter dem Oberbegriff Kleinwagen einzuparken wären. Das praktische Raumtalent beerbt den Matrix und startet diesen Feldversuch Ende Oktober, Einstiegspreis wohl um die 14.000 €.

Konzernschwester Kia wiederum will mit der Europapremiere des Optima demonstrieren, dass in der Mittelklasse künftig nicht nur technisch, sondern auch designmäßig mit der Marke zu rechnen sein soll. Motorisierungen: 1,7-Liter-Diesel (136 PS) und 2,0-l-Otto (170 PS). Ab Mai.

MAZDA Die Hiroshimer gehen's diesmal ruhig an, zeigen im Wesentlichen das Facelift des Mazda2. Der routiniert überarbeitete Kleinwagen steht ab November bei den Händlern, drei Benziner und ein Diesel repräsentieren ein Leistungsspektrum von 75 bis 102 PS, grundvernünftig also.

PSA Der Konzern ist diesmal besonders rührig. Zu melden sind bei Peugeot: 508. Limousine und Kombi kommen im März in den Handel, Einstiegspreis: 24.500 (Limo) bzw. 25.900 € (Kombi). 3008 Hybrid4: ab Sommer 2011 - den Franzosen gelingt's offenbar wirklich, den ersten Pkw-Diesel-Hybriden der Welt auf den Markt zu schlenzen. Kerndaten: 2,0 HDi mit 163 PS, E-Motor mit 37 PS, ergibt total 200 PS, Verbrauch 3,8 l / 100 km. HR1: Nette Hybrid-Crossover-Mischmasch-Studie, könnte eventuell auf einen 2008 hinweisen. Citroën gibt ebenfalls ordentlich Gas und fährt mit dem eher konventionellen C4 (ab Jänner; Leistungsspektrum: 90 bis 155 PS) und dem eher unkonventionellen Hochbein-4-Türer-Coupé DS4 (ab Frühjahr) vor. Außerdem: Facelift für den C5 ("neue Definition" sagen die Franzosen), vermutlich ab Dezember. Bei den Studien besonders aufgefallen: Lacoste. Ein Auto wie ein Krokodil. Spaß beiseite: 3,45 m kurz, 3-Zylinder-Benziner, Buggy-Konzept, also freizeitorientiert. Kooperationsidee zwischen Automobilkonfektionär und Polohemdkonzern.

RENAULT-NISSAN Die französische Hälfte des Doppelkonzerns schiebt mit dem Dezir eine der hinreißendsten Studien des Salons ins Rampenlicht.

Renaults neuer, von Mazda geholter Chefdesigner Laurens van den Acker zeigt mit diesem E-Sportwagen (160 km Reichweite) erstmals, was von ihm stilistisch zu erwarten sein wird. Elektrisch will Renault ja bekanntlich ab etwa Mitte 2011 starten, und wie zwei dieser Autos aussehen werden, verraten die beiden Studien Zoe und Twizy. Außerdem: Latitude, das neue Topmodell (ab Anfang 2011). 4,89 m klassische Limousine, die bei Samsung in Korea gebaut wird, Compliments, Monsieur Ghosn. Und schließlich: Laguna-Facelift (ab November).

Renault-Partner Nissan zeigt die E-Auto-Studie Townpod, ein Mix aus Stadtauto und Lieferwagen.

Und Premiumableger Infiniti, die Marke gibt's seit September auch in Österreich, zeigt unter anderem das Design-Konzept IPL G Cabrio. Und macht mit dem M35h darauf aufmerksam, dass man bald auch am Hybridsektor mitmischen wird.

TOYOTA Der weltgrößte Autohersteller lässt die Welt in Paris wissen, dass man den Hybrid-Vorsprung nicht aus der Hand zu geben gedenkt. Die schnittige Vollhybrid-Studie FT-CH ist nicht nur stilistisch interessant, sondern vor allem deshalb, weil der Trendsetter die teure Spritspartechnologie offenbar auch in einem Kleinwagen anbieten wird. Verlorenes Terrain hingegen soll der Verso-S zurückgewinnen. Mit seinem flexiblen Raumkonzept soll der 3,99 m lange Mikro-Van Autos wie dem Honda Jazz, vor allem aber Opels Meriva Kunden abjagen. Österreich-Start: Frühjahr 2011.

Und Lexus? Facelift für den IS. Neu ins Programm genommen wird dabei der IS 200d mit 150 Diesel-PS, der nur 5,1 l / 100 km verbrauchen soll. Ab Oktober, ab 33.326 €.

VOLKSWAGEN Der deutsche Automobilgigant gönnt sich ein kleines Verschnaufen nach der gigantischen Modelloffensive der vergangenen zwei Jahre. Es reicht trotzdem nur für eine stichwortartige Aufzählung.

Publikumspremiere Audi A7 Sportback. Ab demnächst - zu Preisen von 56.400 bis 68.300 €. Je zwei Diesel und Benziner, Leistungsspektrum: 204 bis 300 PS. Ferner: A1, topmotorisiert: A1 1,4 TFSI S line mit 185 PS. Ab erstem Quartal 2011, ab 27.700 €. 2011 kommt außerdem eine A1-Allradversion, versprach Audi-Chef Rupert Stadler. Dann die Studien. Plug-in-Diesel-Hybrid e-tron Spyder! Und, vielleicht die Überraschung des Salons: quattro Concept!! 408-PS-Reminiszenz auf 30 Jahre quattro, eine Art gestauchtes (weil 37 cm kürzer) RS5 Coupé. Eindeutig aus der Sofortherdamit-Kategorie.

Bentley kündigt für den neuen Continental GT (ab April 2011, ab ca. 230.000 €) an, dass es außer dem W12 (575 PS) auch einen V8-Motor geben wird.

Lamborghini verweist mit dem Überdrüber-Kracher Sesto Elemento (570 PS, 999 kg), wo künftig bei der Carbon-Leichtbau-Kompetenz wirklich der Hammer hängt.

Porsche legt den 911 Speedster (ab Dezember, ab 237.620 €) in 356 Exemplaren, also streng limitiert, auf. Unlimited gibt's dafür, auch ab Dezember, den 911 GTS mit 408 PS (Coupé ab 125.560, Cabrio ab 141.420 €).

Skoda lockt das Publikum mit dem konsequenten Ausbau der Spritspar-Linie Greenline zum Messestand - ab Jahresende kommen Fabria, Octavia, Octavia Combi, Superb und Superb Combi grünliniert zum Einsatz.

Ungewöhnlich einfach haben wir's bei VW. Passat, Passat, Passat. Die laut VW 7. Generation (eigentlich aber, wie beim Golf, die sechseinhalbte, weil letztlich eine - wenn auch enorm tiefgreifende - Modellpflege) verliert 1. endlich die Tränensackoptik, startet 2. in beiden Modellvarianten (Limo und Kombi) Ende November (ab ca. 26.000 €) und will 3. in dem Marktsegment gegenüber der Konkurrenz aus Europa und Fernost weiterhin den Ton angeben. Und aus. (DER STANDARD/Automobil/08.10.2010)