Die Wienerinnen und Wiener konnten heute auch über ihre Bezirksvertretung entscheiden. Überraschung in Wieden: Im 4. Bezirk wird die SPÖ stärkste Kraft und löst damit die ÖVP ab. Gleiches gilt für den Battleground Josefstadt: Die ÖVP hat diesen Bezirk mit Veronika Mickel an der Spitze zurückerobert . Neubau bleibt als einziger Bezirk dieses Mal weiterhin grün und auch Ursula Stenzel konnte den ersten Platz im 1. Bezirk halten. FPÖ mit Gewinnen in allen Bezirken. Starke Verluste gibt es für die SPÖ in Floridsdorf, Donaustadt, Simmering und Favoriten. In den Bezirken Alsergrund und Wieden könnte es nach Auszählung der Wahlkarten noch zu einer Machtverschiebung kommen.

 

Hier gehts zu den Ergebnissen der Gemeinderatswahl.

1. Bezirk - Innere Stadt

Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel (ÖVP) kann die Vormachtstellung mit 36,12 Prozent im ersten Bezirk halten, allerdings muss die Partei große Wählerverluste (-7,20 Prozent) hinnehmen. Die SPÖ verliert ebenfalls stark (-5,30 Prozent) und pendelt sich auf 24,54 Prozent ein. Die Grünen verzeichnen leichte Zugewinne und stehen bei 18,67 Prozent. Die FPÖ kann sich fast verdoppeln und liegt bei 10,67 Prozent. Die Liste "Wir im Ersten" kommt immerhin auf 6,54 Prozent und wird in die Bezirksvertretung einziehen.

2. Bezirk -  Leopoldstadt

Die Leopoldstadt bleibt rot. Die SPÖ landet bei 42,89 Prozent (-5,57 Prozent). Die FPÖ reiht sich auf den zweiten Platz ein mit 22,01 (+8,64 Prozent). Die Grünen verzeichnen einen leichten gewinn (+0,23 Prozent) und landen am dritten Platz. Absturz für die ÖVP: nur mehr 10,35 Prozent (-4,33 Prozent). Die KPÖ erhält 2,54 Prozent und somit ein Mandat auf Bezirksebene.

3. Bezirk - Landstraße

Der dritte Bezirk bleibt eindeutig eine Bastion der SPÖ. 41,17 Prozent der Stimmen und Verluste von 1,51 Prozent. Die FPÖ gewinnt stark (+7,41 Prozent) und kommt mit 18,99 Prozent auf den zweiten Platz. Die Grünen verlieren zwar 1,17 Prozent, halten aber zumindest den dritten Platz. Starke Verluste mit 5,89 Prozent für die ÖVP, die damit vom zweiten gleich auf den vierten Platz zurückfällt. Zwei Prozent erhält die KPÖ, die damit auch weiterhin in der Bezirksvertretung bleiben dürfte. Die KPÖ erhält 2,00 Prozent und somit ein Mandat auf Bezirksebene.

4. Bezirk - Wieden

Wieden wird rot, obwohl die SPÖ fast die gleiche Anzahl an Stimmen erhält wie im Jahr 2005 (29,01 Prozent). Die ÖVP verliert über 3 Prozent und erhält im knappen Rennen mit 26,81 nur mehr den dritten Platz. Die Grünen liegent mit 27,78  hinter der SPÖ. SPÖ, Grüne und ÖVP liegen sehr knapp beieinander. Die SPÖ hat nur 145 mehr Stimmen als die Grünen erhalten. Die Wahlkarten könnten das Ergebnis noch drehen. Starke Gewinne für die FPÖ, sie hält bei 12,89 Prozent (+5,91 Prozent).

5. Bezirk - Margareten

In Margareten kann die SPÖ ihren Stimmenanteil im Vergleich zu 2005 fast behalten. 42,16 Prozent der WählerInnen entschieden sich für rot (-0,55). Die Grünen bleiben an zweiter Stelle mit 20,03 Prozent (-1,45). Die FPÖ gewinnt 18,61 Prozent der Stimmen (+5,86 Prozent). Die ÖVP rutscht auf den vierten Platz mit 12,46 Prozent (-4,34 Prozent). Die KPÖ erhält 2,84 Prozent und somit ein Mandat auf Bezirksebene.

6. Bezirk - Mariahilf

Im 6. Bezirk gewinnt die SPÖ bei den Bezirksvertretungswahlen 1,89 Prozent und kommt insgesamt auf 37,44 Prozent. Die ÖVP verliert über 8,23 Prozent und kommt auf 17,17 Prozent. Die Grünen bleiben zweitstärkste Kraft und erhalten 26,08 Prozent (Verluste: -2,89 Prozent). FPÖ landet mit Gewinnen auf Platz vier (11,68 Prozent). Die KPÖ erzielt 1,89 Prozent, LIF 1,72 Prozent und ECHT 2,08 Prozent.

7. Bezirk - Neubau

Die Grünen in Neubau schaffen es die Bezirksvertretung mit 44,88 Prozent zu halten und legen entgegen den wienweiten Wahlergebnissen sogar zu (+1,62 Prozent). Noch mehr Gewinne gibt es allerdings für die FPÖ (+3,96 Prozent), die aber mit 11,26 viertstärkste Partei bleibt. Die ÖVP liegt bei 12,93 Prozent (minus 5,13 Prozent), die SPÖ bei 26,35 Prozent (minus 1,19 Prozent).

8. Bezirk - Josefstadt

Ein vorläufiges Ergebnis gibt es in der Josefstadt: ÖVP kommt auf 26,27 Prozent und liegt damit noch vor SPÖ und Grünen. Die Grünen müssen herbe Verluste hinnehmen, mit minus 8,04 Prozent rutschen sie auf den dritten Platz zurück und verlieren die Bezirksvorstehung. Sie kamen auf insgesamt 24,22 Prozent.

Die SPÖ kann den zweiten Platz mit 24,19 Prozent halten (-4,39 Prozent). Auch in diesem Bezirk gelingt der FPÖ ein Zuwachs, allerdings bleibt sie unter zehn Prozent (9,4 Prozent) und muss sich der Liste ECHT Grün (Liste vom ehemaligen grünen Bezirksvorsteher Heribert Radhjian), die immerhin 11,81 Prozent erhält, geschlagen geben.

9. Bezirk - Alsergrund

Stimmverlust für SPÖ, ÖVP und die Grünen, allerdings verschieben sich die Mehrheiten trotz starkem Zuwachs für die FPÖ (+5,29 Prozent) nicht. Die SPÖ bleibt mit 32,64 Prozent vorne, dahinter werden die Grünen mit 27,98 Prozent (-1,45 Prozent) zweitstärkste Fraktion. Die SPÖ hat etwa 700 Stimmen mehr als die Grünen erhalten. Die 5.000 ausgegebenen Wahlkarten könnten noch Änderungen im Ergebnis bewirken. Die ÖVP folgt mit 20,93 Prozent (-4,59 Prozent). Die FPÖ steht bei 13,52 Prozent.

10. Bezirk - Favoriten

15 Prozent Zuwachs für die FPÖ in Favoriten und damit insgesamt ein Wähleranteil von 34,46 Prozent. Die SPÖ verliert fast 10 Prozent, hält aber noch bei 47,00 Prozent. Grüne und ÖVP erhalten nur sehr wenig Stimmen in diesem Bezirk. ÖVP 8,73 Prozent (-3,55 Prozent), Grüne 6,79 Prozent (-1,71 Prozent).

11. Bezirk - Simmering

In Simmering gilt ähnliches wie in Favoriten. Die FPÖ schafft hier sogar Zuwächs um 17,56 Prozent, die ihr insgesamt 35,72 Prozent der Wählerstimmen bescheren. Die SPÖ verliert 12,30 Prozent und stürzt auf 48,35 Prozent ab. Die ÖVP liegt an dritter Stelle mit nur 7,38 Prozent (-3,25 Prozent), gefolgt von den Grünen mit 6,16 Prozent (-1,71 Prozent).

12. Bezirk - Meidling

Starke Verluste für die SPÖ, starke Gewinne für die FPÖ. Über 11 Prozent kann die FPÖ zulegen und erhält damit 27,09 Prozent der Stimmen. Die SPÖ liegt mit 44,09 Prozent noch klar voran, verliert aber 6,76 Prozent. Die ÖVP rutscht mit 10,85 Prozent auf den vierten Platz, die Grünen werden drittstärkste Kraft mit 12,41 Prozent (-0,68 Prozent). PH (Pro Hetzendorf) schafft 2,22 Prozent und dürfte weiter in der Bezirksvertretung bleiben.

13. Bezirk - Hietzing

Hietzing bleibt auch weiterhin schwarz. Die ÖVP verliert zwar 3,75 Prozent, kommt aber noch auf 35,75 Prozent. Die SPÖ folgt mit 29,23 Prozent (- 4,15 Prozent). Die FPÖ kann die Grünen wegen starker Gewinne (+7,23 Prozent) überholen und steht bei 16,01 Prozent. Die Grünen schaffen 15,47 Prozent (-0,52 Prozent).

14. Bezirk - Penzing

Die FPÖ überholt in Penzing die ÖVP und wird hinter der SPÖ (39,84 Prozent) zweitstärkste Kraft mit 23,15 Prozent. Sie gewinnt im Vergleich zur Wahl 2005 9,38 Prozent dazu. Die SPÖ verliert hingegen 4,69 Prozent. Die ÖVP kommt auf 18,22 Prozent (-3,92 Prozent). Die Grünen erhalten 15,20 Prozent der Stimmen (-1,42 Prozent).

15. Bezirk - Rudolfsheim-Fünfhaus

Im 15. Bezirk konnte die FPÖ starke Gewinne verzeichnen (8,33 Prozent) und steht jetzt bei 24,39 Prozent. SPÖ verliert 5.06 Prozent und kommt auf 44,41 Prozent. Die Grünen verlieren 0,66 Prozent und halten 18,21 Prozent. Die ÖVP verliert 4,41 Prozent und erreicht nur mehr 9,05 Prozent.

16. Bezirk - Ottakring

Die FPÖ ist auch in Ottakring der große Wahlsieger: Plus 9,38 Prozent und damit insgesamt 24,91 Prozent. Die SPÖ verbleibt mit 44,79 Prozent am ersten Platz (-5,64 Prozent), die Grünen gewinnen leicht dazu (+0,62 Prozent) und liegen damit bei 15,82 Prozent. Die ÖVP stürzt auch hier auf 10,92 Prozent ab und wird damit nur mehr viertstärkste Partei (-4,68 Prozent).

17. Bezirk - Hernals

Die FPÖ überholt mit 21,81 Prozent der Stimmen sowohl Grüne als auch ÖVP und schafft den zweiten Platz hinter der SPÖ. Der SPÖ geben 37,46 Prozent der Hernalser WählerInnen ihre Stimme (-3,68). Noch größere Verluste muss die ÖVP hinehmen (-4,75), die damit auf den vierten Platz zurückrutscht. Die Grünen können in Hernals ihre Stellung mit 19,75 Prozent weitgehend halten und erhalten sogar leichte Zugewinne (+1,31 Prozent).

18. Bezirk - Währing

ÖVP verliert zwar 5,29 Prozent, bleibt aber stärkste Kraft in Währing mit 29,56 Prozent. Die SPÖ liegt auf Platz zwei mit 27,73 Prozent (-2,67 Prozent). Die Grünen gewinnen in Währing 2,49 Prozent dazu und halten bei 25,56 Prozent. Die FPÖ bleibt zwar vierstärkste Partei aber gewinnt 5,25 Prozent dazu und liegt damit bei 13,27 Prozent.

19. Bezirk - Döbling

ÖVP-Vorsprung schwindet (-5,48 Prozent), allerdings hält die Partei mit 35,19 Prozent den ersten Platz. Die SPÖ kommt auf 32,39 Prozent der Stimmen (-1,92 Prozent). Die FPÖ überholt in Döbling die Grünen mit 15,60 Prozent (+7,41 Prozent). Die Grünen verlieren 0,70 Prozent und halten damit bei 13,35 Prozent.

20. Bezirk - Brigittenau

Im traditionellen Arbeiterbezirk verliert die SPÖ 8,45 Prozent, liegt aber nach wie vor bei 47,87 Prozent. Große Zuwächste für die FPÖ auch hier: ein Plus von 12,46 Prozent und damit 29,08 Prozent der Stimmen in Brigittenau. Die Grünen bleiben drittstärkste Kraft mit 11,16 Prozent (-1,04 Prozent). Die ÖVP erhält in Brigittenau 7,96 Prozent (-3,55 Prozent).

21. Bezirk - Floridsdorf

Die stärksten Stimmverluste überhaupt muss die SPÖ in Floridsdorf hinnehmen: 12,93 Prozent ehemaliger SPÖ-Wähler entschieden sich dieses Mal für eine andere Partei, die SPÖ hält noch bei 44,48 Prozent. Die FPÖ verdoppelt sich hingegen (+15,01 Prozent) und kommt auf 31,15 Prozent. Die ÖVP kann 9,2 Prozent der WählerInnen ansprechen (-3,74 Prozent), die Grünen 8,20 Prozent (-1,47 Prozent). WIFF (Wir für Floridsdorf) kommt auf 3,73 Prozent.

22. Bezirk - Donaustadt

Der nächste Bezirk, in dem sich die FPÖ verdoppeln kann und jetzt bei 31,22 Prozent hält (+15,30 Prozent). Die rote Vormachtstellung schwindet auf 47,44 Prozent (-9,65 Prozent). ÖVP (-3,45 Prozent) und Grüne (-2,15 Prozent) kommen aufgrund ihrer Verluste jeweils nur auf unter zehn Prozent. ÖVP: 9,23 Prozent, Grüne: 8,43 Prozent.

23. Bezirk - Liesing

Die SPÖ verliert über 7,89 Prozent und liegt nur mehr bei 43,27 Prozent. Die FPÖ erhält große Zuwächse (+12,79 Prozent) und damit 26,21 Prozent der Wählerstimmen. Sie wird zweitstärkste Kraft und überholt die ÖVP. Diese erhält 15,40 Prozent (-4,01 Prozent), die Grünen 11,68 Prozent (-1,08 Prozent). (edt/derStandard.at, 10.10.2010)