Haft, da die Behörden das  Passwort offenbar nicht knacken konnten

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Ein 19-Jähriger Brite muss für 16 Wochen ins Gefängnis, nachdem dieser sein 50-stelliges Verschlüsselungspasswort der Polizei nicht bekanntgeben wollte - berichtet BBC.

Schutz durch Passwort

Der Teenager, Oliver Drage, wurde im Mai des vergangenen Jahres in Liverpool verhaftet, die Polizei warf ihm Kindesmissbrauch vor. Doch gelang es der Polizei bislang nicht dahingehende Beweise sicherzustellen, denn Drage schützt seinen Computer bis heute erfolgreich durch ein 50-stelliges Passwort.Die Ermittler konnten das Passwort offenbar nicht knacken.

Drage weigert sich dieses bekannt zu geben und wurde deshalb am vergangenen Montag, im Preston Crown Court, zu 16 Wochen Haft verurteilt. Das Gericht ortete einen Verstoß gegen den "Regulation of Investigatory Powers Act 2000" im Zuge des Ermittlungsverfahrens.

Gesetz

Bei dem "Powers Act 2000" handelt es sich um ein britisches Telekommunikationsüberwachungsgesetz. Es erlaubt den Behörden unter anderem, die Herausgabe elektronischer Schlüssel von Personen zu fordern und über diese - bei Weigerung - Haftstrafen zu verhängen.

Im November 2009 wurde mitunter Kritik an dem Gesetzt geübt. Wie die britische Zeitung "The Register" berichtete, wurde ein schizophrener Mann verhaftet und eingesperrt, weil dieser den Behörden sein Computerpasswort nicht nannte.

Prävention

Ein Verantwortlicher der Polizei zeigt sich mit dem Urteil zufrieden: "Drage war bis zu diesem Zeitpunkt unbescholten, weshalb die Anordnung sofortiger Sicherheitsverwahrung - durch den Richter - in diesem Fall zeigt, wie ernst das Gericht diese Art von Vergehen nimmt." Der Richter habe damit eine "klare Botschaft" an all jene gesendet, die versuchen ihre "kriminellen Online-Aktivitäten" zu verschleiern. (red)

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