Am Wiener Flughafen wird gerade das "Skylink"-Debakel aufgearbeitet, man denkt aber auch schon über weitere Ausbaupläne nach. Der "Masterplan 2020", der auch bei einer Aufsichtsratsklausur am 14. Oktober diskutiert wird, sieht Investitionen in Höhe von rund 5 Milliarden Euro vor, berichtet die "Presse".

Wichtiger Teil dieses Programms soll die "dritte Piste" sein. Die dritte Start- und Landebahn, die schon lange geplant ist, wird nun aufgrund der Erholung im Luftverkehr wieder ein Thema. Die Kosten werden laut der Zeitung inklusive Grundstückskauf auf 1,2 Mrd. Euro geschätzt.

Fernzüge-Bahnhof

Mit der Piste ist es allerdings nicht getan. Für eine Fülle von Begleitmaßnahmen wie technisches Equipment, 30 Kilometer Rollfläche, 40 Kilometer Straßen, Sicht- und Lärmschutz, Waldaufforstung, Bauten für Feuerwehr und andere Sicherheitseinrichtungen bis zur teilweisen Neutrassierung der B10 sind in Summe 2 Mrd. Euro veranschlagt. Ein weiterer großer Brocken ist der im Bau befindliche Fernzüge-Bahnhof, dessen Kosten der Flughafen mit den ÖBB teilt. Seine Inbetriebnahme ist 2014 geplant, allerdings wurde die Baustelle wegen der Verzögerung des Skylink bis April 2013 komplett stillgelegt.

Die Entscheidung, ob die Piste tatsächlich gebaut wird, hat Zeit. Sie hängt vor allem von der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ab - das Ergebnis wird 2011 erwartet. Laut Flughafen-Sprecher Peter Kleemann geht es bei der Klausur am 14. Oktober tatsächlich um Erweiterungen abseits des Skylink, vor allem im Office-Park und Frachtbereich, aber nicht primär um die Piste. (APA)