Wien - Der Wiener Büromarkt gewinnt nach einem enttäuschenden Jahresauftakt und einem schon stärkeren zweiten Quartal zusehends an Aufschwung. Auch im traditionell ruhigen Sommer seien die Ergebnisse sehr gut gewesen, und für das zweite Halbjahr seien deutliche Zuwächse zu erwarten, heißt es im jüngsten Marktbericht von EHL Immobilien.

Für das Gesamtjahr 2010 sei für Wien mit einer Vermietungsleistung von rund 220.000 m² zu rechnen. Aufgrund des schlechten 1. Quartals bedeute dies zwar einen Rückgang um rund 30.000 m² oder 10 Prozent, gegenüber 2009 werde aber die Vermietungsleistung gegen Jahresende hin steigen und die allgemeine Stimmung sei deutlich positiver.

Mieten stabil

Die Miethöhen sind laut EHL stabil. Die Spitzenmieten pendelten sich demzufolge nach einem leichten Rückgang von 22 Euro pro Quadratmeter auf 21 Euro/m² ein, vor allem weil in den teuren Innenstadtlagen kaum neue Flächen auf den Markt kommen und die Preise somit nicht unter Druck geraten. Am Besten entwickeln sich moderne Objekte im mittleren Preissegment (12 bis 15 Euro/m² monatlich). In diesem Bereich findet derzeit der Großteil der Vermietungen statt.

Die wenigsten Vermietungen seien Neuzuzüge oder Expansionen. Eher nutzen Firmen die nun für sie günstige Marktlage, um zu attraktiven Konditionen an einen moderneren Standort zu wechseln. Die freiwerdenden älteren Objekte sind derzeit ohne umfassende Modernisierung aber kaum bzw. nur sehr schwer zu vermieten, stellt EHL fest.

Die Leerstände sind seit Anfang 2010 leicht von 5,9 auf 6,0 Prozent gestiegen, das soll bis Jahresende so bleiben. Steigende Leerstände gebe es vor allem in technisch veralteten ineffizienten Objekten aus den 80er- und 90er-Jahren. Verschiebungen gibt es in der Nachfragestruktur: Dominierten 2009 und Anfang 2010 kleinere und mittlere Vermietungen an Privatunternehmen, kommt es nun wieder zu Großabschlüssen aus dem öffentlichen oder staatsnahen Sektor. (APA)