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In Mainz wird bereits der Teller geschwungen.

Foto: Reuters/Pfaffenbach

Mainz - Ein Sieg trennt den FSV Mainz 05 noch von der Einstellung des Startrekords in der deutschen Fußball-Bundesliga. Siegen Erfolge in Serie gelangen bisher nur Rekordmeister Bayern München (1995/1996) und dem 1. FC Kaiserslautern (2001/2002). 05-Trainer Thomas Tuchel hofft, dass sich seine Profis weder von dem zunehmenden Rummel noch von der Aussicht auf den Eintrag in die Geschichtsbücher ablenken lassen. "Wir konzentrieren uns weiter auf das, was wir beeinflussen können", sagte Tuchel vor dem Spitzenspiel der siebenten Runde am Samstag gegen den Tabellen-Vierten 1899 Hoffenheim.

Doch selbst eine Niederlage gegen die Elf seines einstigen Lehrmeisters Ralf Rangnick, unter dem er in Stuttgart seine ersten Schritte ins Trainergeschäft unternahm, werde sein Team nicht aus der Bahn werfen. "Angst vor einem Einbruch haben wir nicht. Ein verlorenes Spiel würde nichts an unserer Arbeitsweise ändern", betonte Tuchel, der wohl Christian Fuchs wieder für die Startelf nominieren wird.

Auch Andreas Ivanschitz hofft im Heimspiel auf einen Einsatz von Beginn an. "Ich habe eine gute Trainingswoche hinter mir. Es könnte durchaus sein, dass ich spiele", vermutete der Burgenländer und berichtete von einem "unglaublichen Hype", der in den vergangenen Wochen in Mainz entstanden sei.

Während die Mainzer Überflieger locker in das Duell gehen, hängt in Hoffenheim ein wenig der Haussegen schief. Den Vorwurf von Josip Simunic, der Trainer habe ihm seine Auswechslung in Köln nicht erklärt, konterte Rangnick: "Es war doch offensichtlich, was er falsch gemacht hat. Es gibt Dinge, die erklären sich von selbst", betonte der Trainer, der Andreas Ibertsberger voraussichtlich wieder auf die Bank setzt.

FC Bayern in Sorge

Weit größere Sorgen hat der FC Bayern. In der Champions League ist der Meister nach dem Last-Minute-Sieg in Basel zwar auf Kurs, doch in der Meisterschaft wartet die Millionen-Elf von Louis van Gaal noch auf den Durchbruch. Präsident Uli Hoeneß betrachtet die Situation vor dem Auswärtsspiel am Sonntag in Dortmund mit Sorge. "Wir müssen gewinnen, um die Bundesliga aus unserer Sicht wieder spannend zu machen. Sonst wird es schwer, die große Punktdifferenz bis Weihnachten wieder aufzuholen", warnte Hoeneß.

Vor einem Jahr war der 5:1-Sieg in Dortmund nach ähnlich schwachem Saisonstart für die Münchner die Initialzündung für die Aufholjagd. Auch damals reisten die Bayern als Achter an, trafen allerdings nicht wie jetzt auf einen durch die Erfolgsserie gestärkten Gegner. Daran kann auch das unglückliche 0:1 gegen den FC Sevilla nichts ändern. Jürgen Klopp sieht keinen Grund, in Ehrfurcht vor den Bayern zu erstarren. "Wir werden wieder alles raushauen", sagte der BVB-Trainer, sieht die Münchner dennoch als Favorit. "Wer erwartet, das sei ein Duell auf Augenhöhe, dem ist nicht zu helfen."

Wie die Bayern hoffen der Tabellenletzte VfB Stuttgart (2:1 in Odense dank des Siegestor von Martin Harnik) gegen Frankfurt (wohl ohne Ümit Korkmaz) und der Vorletzte FC Schalke 04 (2:0 gegen Lissabon) gegen Nürnberg (ohne den rekonvaleszenten Rubin Okotie) nach Erfolgserlebnissen auf europäischer Bühne auf Rückenwind für den Liga-Alltag.

Bei Werder Bremen hingegen zeigt die Formkurve abwärts. Trainer Thomas Schaaf haderte nach der 0:4-Lehrstunde in Mailand gegen Inter mit seiner "zweiten Garnitur", der auch die ÖFB-Teamspieler Sebastian Prödl und Marko Arnautovic angehörten. In Leverkusen verlangt Schaaf auch ohne die verletzten Leistungsträger Torsten Frings, Claudio Pizarro, Clemens Fritz und Naldo ein anderes Auftreten. Emanuel Pogatetz traf bereits am (heutigen) Freitag mit Hannover daheim auf St. Pauli, Erwin Hoffer und der 1. FC Kaiserslautern treten am Samstag auswärts gegen den Hamburger SV an.(APA/dpa)