"Benimm dich ... nicht!" lautet die Aufforderung zum design°mobil-Kinderworkshop. Perlhuhn am Stiel, Granatapfelmus aus der Tube? Tafelkultur rifft auf Fastfood, Prunk auf Pop.

Foto: Ludwig Löckinger

Benimmregeln werden über Bord geworfen und neue Esstrends erfunden.

Foto: Katrin Nora Kober

Mehr als hundert Veranstaltungen in zehn Tagen: Ausstellungen, Workshops, Experimente, Touren und Partys. Die Schwerpunkte der Vienna Design Week  liegen heuer beim Designland Schweden und im Bezirk Hernals, wo es neben Projekten auch ein Stück Wien zu entdecken gibt. Designsafaris und Passionswege führen quer durch das Festivalprogramm.

Designsafari über die Seerosenbrücke

Ein kleiner Auszug: Im freiraum quartier21 international im Museumsquartier (MQ) agiert ak7 an der Schnittstelle von Kunst und Design: In Editionen von jeweils sieben Stück sind Möbel zu sehen, die von renommierten KünstlerInnen entworfen und von Tiroler Handwerksbetrieben gefertigt wurden. Im Architekturzentrum im MQ führt die fünfte Designsafari zu graphischen Leitsystemen von Wien nach Tulln. In Begleitung der GestalterInnen geht es über die Seerosenbrücke bis zum Kulturspaziergang durch St. Pölten.

After Work-Meeting an der Rumkugelbahn

Im Rahmen der MAK Design Nite verwandelt sich der MAK Design Space für einen Abend in ein Tableaux Vivant. Die ausgestellten Arbeiten werden von ihren GestalterInnen belebt und fortgesetzt. Die performanceartigen Beiträge von breadedEscalope, bkm, Danklhampel, Nina Levett, Sebastian Menschhorn, mischer'traxler u.v.m. entstehen zum Teil in Zusammenarbeit mit Hair-StylistInnen, TätowiererInnen, NagelkünstlerInnen, BlumenbinderInnen oder ZuckerbäckerInnen. Führungen und After Work-Meetings an der Rumkugelbahn runden das Programm ab.

Schwedisches Design

Die Herausforderung, die der schwedische Einrichtungsriese IKEA an Freiwillige stellt, ist die Gestaltung von  Räumen mit minimalen Mitteln. Live vor Publikum gilt es, innerhalb nur eines Tages einen Raum mit Hilfe eines vorgegebenen Baukastens von Gestaltungselementen so einzurichten, dass ein individuelles Raumgefühl entsteht. Im Rahmen kostenloser Workshops lernen die TeilnehmerInnen, die Stimmung eines Raumes mit einfachen Beleuchtungslösungen zu verändern oder mit Farben und Mustern zu gestalten.

"Wiener Geflecht" und Sitzgelegenheiten

Die Gruppe Copa lenkt im Crom auf der Mariahilfer Straße mit "Vienet" den Blick auf einen wichtigen Abschnitt in der Vergangenheit des Wiener Möbels, indem sie neue und raffinierte Vorschläge für das "Wiener Geflecht" präsentiert.

Bei der Pecha Kucha Night wird schnell und pointiert sechs Minuten und 40 Sekunden lang präsentiert. Die Vorträge im 20-Sekunden-Takt aus den Bereichen Design, Architektur, Kunst oder Mode geben Einblick in die verschiedenen kreativen Disziplinen und im Anschluss findet eine Aftershowparty statt.

Das designforum Wien bietet in der Ausstellung "James Dyson - Sturm gegen den Stillstand", Einblicke in die Persönlichkeit sowie Forschungs- und Entwicklungsprozesse.

Der Künstler und Designer Helmut Palla präsentiert im Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste Wien Sitzobjekte und deren Be-Sitzer. (red, derStandard.at, 01.10.2010)