Das mobile Internet wird rasant an Bedeutung gewinnen. Schon 2013 rechnet Google damit, dass wesentlich mehr Smartphones verkauft würden als PCs, sagte der Entwicklungschef von Google Europa, Jürgen Galler, bei einem Referat bei den "Österreichischen Medientagen" am Dienstag. "Die wirkliche Rakete, die im Moment abgeht, ist das mobile Internet."

Anderes Suchverhalten

Was die Smartphones so speziell macht? "Sie haben Speaker, eine integrierte Kamera, Touchscreen und GPS und Mikrofone. Dieses Gerät schafft ganz neue Möglichkeiten, die man vorher nur in Grenzfällen hatte." Die Smartphones ändern auch das Suchverhalten, sagte Galler. "30 Prozent der mobilen Suche beziehen sich auf lokale Themen. Am Desktop sind es nur 15 Prozent." Die mobile Revolution hat auch weltweit einiges an Potenzial: 67 Prozent der Weltbevölkerung haben laut Galler schon ein Mobiltelefon. Vor allem in Entwicklungsländern zeige die Verbreitungskurve nach oben. Da dort noch wenig Smartphones am Markt seien, sei es wichtig, "ganz spezifisch" für die dortigen Anforderungen Angebote zu entwickeln.

Zukunftstrends

Galler skizzierte drei Trends für die Zukunft der Medien im Netz. Zunächst die "Content Explosion", die der Google-Entwicklungschef versuchte, anhand von Größenverhältnissen darzustellen: "Auf Youtube werden jede Minute 24 Stunden Videos hochgeladen", 400.000 Apps seien erhältlich und Millionen von Blogs und Microblogs aller Twitter. Dazu komme eine "Medien-Fragmentierung": Die Konsumenten verteilen ihr Nutzerverhalten laut Galler auf immer kleinere Medieneinheiten. Ein Beispiel wäre der Podcast am iPod, die Fernsehserie am TV-Gerät und die News am Smartphone. Diese Fragmentierung gelte es auszunutzen. Für die Content-Produzenten von heute habe sich die "Versorgungskette geöffnen. "Jeder kann jederzeit sein Publikum erreichen." (APA)

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